Ausblick auf das Jahr 2014

Im Jahr 2014 heißt es Abschied nehmen vom Bürgermeister und von den Graffiti-Gesichtern am Jugendtreff.

Hilden. 2014 wird spannend. Dafür werden schon die sportlichen Höhepunkte des neuen Jahres sorgen: Fußball-Weltmeisterschaft und Olympische Winterspiele. Um Erfolge wird aber auch auf politischer Ebene bei der Kommunalwahl gekämpft. Der Ausgang in Hilden ist dabei so ungewiss wie der olympische Wettbewerb der Skispringer.

Mit der CDU gibt es einen Favoriten im eher konservativen Hilden. Eine Sieggarantie gibt es für sie aber ebenso wenig wie für die deutschen Rodlerinnen bei Olympia. Möglicherweise straft der Wähler die CDU für ihre jahrelangen internen Querelen ab. Dann stehen die Konkurrenten — vor allem SPD und Allianz für Hilden — bereit.

Sicher ist bei der Wahl nur eins: Hilden bekommt einen neuen Bürgermeister. Wahrscheinlich gibt es für Amtsinhaber Horst Thiele, der nicht mehr kandidiert, eine Nachfolgerin. Denn mit Birgit Alkenings (SPD) und Marion Buschmann (CDU) schicken die großen Parteien eine Frau ins Rennen um das höchste Amt im Rathaus. Daran nimmt Ralf Bommermann (Allianz für Hilden) mit Außenseiterchancen teil, während Rudi Joseph (FDP) und Klaus-Dieter Bartel (Grüne) keine Chance auf das Siegerpodest haben. Nicht einmal die sehr wahrscheinlich erforderliche Stichwahl dürften sie erreichen.

Während Russland viel Geld für die Winterspiele investiert, muss Hilden sich in Bescheidenheit üben. Für große Investitionen fehlt das Geld. Der vom Kämmerer eingebrachte Entwurf für den Haushalt 2014 lässt keine großen Sprünge zu. Die gibt es nur bei den Krediten. Erstmals seit 2006 muss sich die Stadt wieder Geld leihen. Dadurch steigt der Schuldenstand von aktuell 17 auf 38 Millionen Euro. Kommt es tatsächlich so, steht jeder Hildener mit 680 Euro in der Kreide. Derzeit sind es 300 Euro.

Wer kein Geld hat, kann nicht bauen. Mit vielen städtischen Aufträgen darf die heimische Wirtschaft deshalb nicht rechnen. Hier und da wird zwar gewerkelt, aber viel ist es nicht: Die Sanierung der Sekundarschule geht weiter, die Umgestaltung des Schulhofs am Helmholtz-Gymnasium beginnt, die Verkehrsinsel vor dem Schulzentrum an der Gerresheimer Straße wird verlegt, und an der Robert-Gies-Straße wird ein erstes Projekt des Handlungskonzeptes für die Innenstadt umgesetzt.

Dennoch wird die Stadt ihr Gesicht verändern. Dazu tragen die beiden großen Kirchen wesentlich bei: Im evangelischen Schulzentrum geht die neue Gesamtschule an den Start, und an der katholischen St. Jacobus-Kirche wird im Februar der Reichshof abgerissen. Auch das Graffiti-Gesicht am alten Jueck wird verschwinden — samt Gebäude.

Bestehen werden hoffentlich die Fußballer des VfB in der Oberliga. Die Chancen auf den Klassenerhalt dürften so groß wie die auf ein Finale mit der DFB-Elf bei der WM in Brasilien sein: möglich, aber nicht sicher.