Baustelle behindert Radfahrer

Die Kreuzung „Polnische Mütze“ wird zurzeit ausgebaut — ein bis ins Jahr 2017 hineinreichendes Projekt.

Foto: Olaf Staschik

Berthold Kunzmann und Ehefrau Hanne haben sich für ihren Tagesausflug gut gerüstet. Mit kurzen Hosen und Fahrradhelmen ausgestattet fahren sie in gemütlichem Tempo den PanoramaRadweg Niederbergbahn aus Richtung Düsseldorf. Doch an der Gräfrather Straße heißt es „Radfahrer absteigen“: Die Bauarbeiten an der Haaner Kreuzung „Polnische Mütze“ behindern nicht nur den Autoverkehr, sondern geben auch Freizeitsportlern mitunter Rätsel auf.

„Vor einiger Zeit war der Übergang hier noch gesperrt“, sagt das Rentner-Ehepaar. Dort, wo jetzt massive Metallplatten den Baugraben überbrücken und die Weiterfahrt in Richtung Südwesten sichern, da war vor wenigen Wochen noch Endstation. „Komplette Vollsperrung“, das bestätigt auch Guido Mering, Leiter des Haaner Tiefbauamts. Die Kreuzung „Polnische Mütze“, Knotenpunkt von Elberfelder, Gräfrather und Gruitener Straße, wird zurzeit ausgebaut — ein bis ins Jahr 2017 hineinreichendes Projekt.

Dabei haben die eigentlichen Straßenbauarbeiten noch gar nicht angefangen: Voraussichtlich bis Ende Oktober werden die Versorgungsleitungen verlegt. Diese Arbeiten treffen bereits die Radfahrer — so zum Beispiel dann, als ein Erdwall parallel zur Gräfrather Straße verlegt werden musste. „Da konnten wir keinen Not-Geh- und Radweg ausschildern“, erläutert Mering. Das aber rief gleich mehrere Beschwerdeführer auf den Plan. Es gebe noch keine Sensibilisierung für den Radverkehr, sagt Georg Blanchot vom Fahrradclub ADFC und sieht im Kreuzungsumbau „Polnische Mütze“ „ein ganz massives Problem“.

Auch die Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) und später auch die SPD forderten Nachbesserung. „Besonders Radfahrer beklagen fehlende Umleitungshinweise für die Niederbergbahn und die Korkenziehertrasse“, erläutert der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion und Bürgermeisterkandidat Jörg Dürr die Initiative seiner Fraktion. Dabei geht es jedoch nicht nur um ein verbessertes Baustellenmanagement. Auch nach den Bauarbeiten soll die Situation verbessert werden.

Im Gespräch ist schon seit langem eine Querungshilfe für die L357/Gräfrather Straße, die aber, so kritisiert die WLH, in die Planungen der Stadt Haan nicht aufgenommen wurde. Doch nur dann, wenn die Querungshilfe eingeplant und die Versorgungsleitungen entsprechend angepasst sind, hat auch eine Bedarfsampel eine Chance, für die sich die Sozialdemokraten stark machen.