Beim Hildener Zug trifft der Luzifer auf die Pommes-Tüte

Ob selbst gemacht oder gekauft — beim Rosenmontagszug darf es gern eine auffällige Verkleidung sein.

Foto: Thome, D. (dth)

Hilden. Hauptsache bunt, Hauptsache schrill, Hauptsache geschminkt — Möglichkeiten gibt es viele, sich am Rosenmontagszug zu beteiligen. Die WZ wollte es gestern beim Zug in Hilden genau wissen: Wo, bitte, haben Sie ihr Kostüm her? Und vor allem, was stellt es dar?

Foto: Dirk Thomé

Die zweite Frage erübrigt sich bei den Hildener Tollitäten. Der Prinz und die Prinzessin sind extra nach Belgien gefahren. Schon im vergangenen April waren sie dort zur Anprobe. Etwas leichter hat es da das Kinderprinzenpaar. Die Ornate werden von Session zu Session weitergereicht — und alle drei Jahre ausgetauscht.

Nur bis Leverkusen sind Helmut und Nicole Lehmann gefahren, um sich beim Umzug als Schotten-Pärchen zu zeigen. Die Kostüme haben sie sich dort extra für diese Session zugelegt, denn Helmut Lehmann wird von Freunden auch „der Schotte“ genannt und wollte ihnen nun zeigen, dass er auch als solcher eine gute Figur macht. „Denn ich bin nicht geizig“, sagt er.

Richard Rebmann, die wandelnde Pommes-Tüte, überstrahlt dank seines quietsch-gelben Kopfschmucks die ihn umgebenden Draculas, Prinzessinnen und Marienkäfer. „Das habe ich vor drei Wochen bei Real gekauft“, sagt er zur Herkunft seiner zum Anbeißen seltsamen Verkleidung. Nach Werwolf und Cowboy in den vergangenen Jahren wollte er diesmal etwas Ausgefallenes haben.

Ausgefallen mag es auch Ulrike Voigt, die mit einem von einer Nachbarin geliehenen Kakerlaken-Outfit zum Rosenmontagszug gekommen ist. „Das ist ein schönes Draußen-Kostüm“, sagt sie — warm und wasserfest. Sie liebt die Abwechslung und war in den vergangenen tollen Tagen auch schon als Stewardess und Whiskey-Flasche unterwegs. Der Karneval bietet eben viele Möglichkeiten, in eine fremde Haut zu schlüpfen. Und dabei ist es eigentlich egal, ob das Kostüm gekauft oder selbst gemacht ist — Hauptsache jeck.