Bürgermeister: Kandidat vier kommt von der WLH
Die Kriminalhauptkommissarin Meike Lukat wirft ihren Hut in den Ring. Sie hat drei Kinder.
Meike Lukat ist gut im Training. Maximal sechs Stunden Schlaf gönnt sie sich in der Nacht, dann klingelt gnadenlos ihr Wecker. Um vier Uhr beginnt für die Mutter von drei 20, 12 und drei Jahre alten Kinder der Tag. Noch bevor sie für ihre Familie am Küchentisch Butterbrote schmiert, setzt sie sich an den Computer: Häufig tragen Pressemitteilungen und Anträge, die sie per E-Mail verschickt, eine Absende-Zeit, zu der sich andere im schlafwarmen Bett noch mal umdrehen. Ein Antrag von gestern für den Stadtentwicklungsausschuss ging bei seinen Adressaten um 5.17 Uhr ein.
So früh schon so konfliktbereit, das ringt ihren politischen Gegnern eine fühlbare Mischung aus Amüsement und Respekt ab. Und so hatte Meike Lukat auch gestern wieder einen Mehr-als-18-Stunden-Tag, denn die Versammlung der WLH, die ihn abschloss, reichte bis spät in den Abend hinein. Die Mitglieder der Wählergemeinschaft bestimmten Meike Lukat zur Bürgermeisterkandidatin.
Lukat bleibt damit Fraktionschefin. Ihr Amt als Vorsitzende der WLH übernimmt jedoch Annegret Wahlers, ihr Stellvertreter ist Peter Schniewind. In ihrer Bewerbungsrede verwies Lukat auf ihre fachlichen Qualifikationen. Als Kriminalhauptkommissarin ist sie Finanzermittlerin in Düsseldorf, deckt die Vermögen Krimineller auf. „Ich nehme dem Täter die Früchte seiner Arbeit wieder ab“, erläutert sie.
Diese Detailarbeit treibt sie auch als Stadtverordnete an, die sie seit 2004 ist — zunächst für die CDU, seit Mai 2014 für die WLH. „Wenn man uns die Zahlen gäbe, würden wir die Sparpotenziale aufspüren“, sagt Lukat mit Seitenhieb auf den amtierenden Bürgermeister. Ihn hält die WLH genauso wenig wie Jörg Dürr (SPD) und Dr. Bettina Warnecke (parteilose CDU-Kandidatin) als geeignet, die Geschicke der Stadt zu lenken.