Keine Angst vor schwerem Gerät
Beim Aktionstag zeigt das THW die Bandbreite der Arbeit.
Karl-Louis ist ganz oben angekommen. Begeistert sitzt der Fünfjährige auf dem breiten Sitz des Einsatzwagens und schaut mit leuchtenden Augen durch die Windschutzscheibe. „Das ist so cool — ich möchte später auf jeden Fall Feuerwehrmann werden. Dann darf ich ganz große Autos fahren und mit Martinshorn schnell durch die Stadt brausen.“
Für den glücklichen kleinen Besucher beim Tag der offenen Tür des Technischen Hilfswerkes (THW) Haan spielt es in diesem Moment keine Rolle, dass der Einsatzwagen blau und nicht rot ist. Stolz zeigt sich auch Sammi in seiner Einsatzkleidung, die ihm noch eine Nummer zu groß ist. Der Zehnjährige wächst gerade in seine neuen Aufgaben hinein. „Wir haben schon Sandsäcke verbaut und eine Höhenrettung simuliert. Die Wasserrettung möchte ich unbedingt noch lernen.“ Seit sieben Wochen gehört er zur Truppe und hat sichtlich Spaß. Betont lässig sitzt Miguel auf der Lkw-Ladefläche. Er ist schon länger dabei. „Die Technik ist klasse. Ich möchte hier richtig Muskeln bekommen und anderen helfen.“ Die Einsatzbereitschaft der 15-Mann starken Jugendtruppe weiß Stephan Piel zu schätzen, auch wenn der Nachwuchs im Ernstfall noch nicht mit ausrücken darf.
„Wir haben derzeit eine Warteliste, weil wir eine gute Ausbildung bieten möchten und deshalb nur begrenzt aufnehmen können.“ Die 43 erwachsenen Ehrenamtler können dagegen jederzeit — auch weibliche — Unterstützung gebrauchen. Jeanette Peters ist seit vier Jahren dabei und sitzt nicht nur im Büro. „Bei Übung liege ich genauso im Schlamm wie alle anderen.“ Nach Pfingststurm Ela musste sie sich an der Säge beweisen. „Mit den Jungs komme ich super klar. Manchmal stoße ich an meine körperlichen Grenzen.“