CDU Haan stellt Bettina Warnecke auf

Überraschung: Die Parteilose tritt bei der kommenden Bürgermeisterwahl im September an.

Foto: Olaf Staschik

55 von 64 Stimmen hat sie bekommen, neun sagten Nein, einer enthielt sich: Damit ist Dr. Bettina Warnecke Bürgermeister-Kandidatin für die CDU in Haan. Die fast 120 Gäste im Forum Breidenhofer Straße konnte die parteilose 40-Jährige mit ihrer Rede vorgestern Abend zu standing ovations hinreißen. Wichtigste Punkte dabei: Sie ist gegen die geplante Gewerbesteuer-Erhöhung und für das vierzügige Gymnasium. Sie spricht angesichts des vorgelegten Haushaltsentwurfs ohne ausgewiesene Sparpotenziale von einer „Führungsschwäche“ — klare Spitze gegen Amtsinhaber Knut vom Bovert.

Warnecke, verheiratete Mutter von drei kleinen Kindern, ist Oberregierungsrätin im Verteidigungsministerium und Chefin der Presse- und Informationsabteilung im Wehrbereich West mit Sitz in Köln. Die CDU ist stärkste Fraktion im Haaner Rat. Die Wahl des Haaner Bürgermeisters ist für Sonntag, 13. September, angesetzt. Neben dem CDU-Kandidaten sind bislang zwei weitere Bewerber zugelassen: Der parteilose Amtsinhaber Knut vom Bovert und Jörg Dürr (SPD). Dürr hatte selbstbewusst gesagt, dass es ihn „nur am Rande“ interessiere, wer sein Gegenpart bei der CDU ist: „Ich bin der Beste für das Amt. Ich will gewinnen, und deshalb muss ich die Menschen von mir und meiner Person überzeugen.“

Die Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) lässt noch offen, ob sie selbst einen Kandidaten — oder eine Kandidatin — vorschlägt. Kann sie einen dieser Kandidaten unterstützen, werde sie dies tun. Ziel sei es, Bürgermeister Knut vom Bovert abzulösen. Nur dann, wenn sich die WLH durch keinen der anderen Bewerber angemessen vertreten sehe, werde sie selbst einen aufstellen. Zu viele Kandidaten führen zu einer Zersplitterung der Stimmen und machen eine teure Stichwahl sehr wahrscheinlich, teilte Lukat kürzlich sinngemäß mit. Wie wichtig der Bürgermeister in Haan ist, zeigt sich auch an den hauchdünnen Mehrheitsverhältnissen im Rat: Seine Stimme war schon in einigen Abstimmungen das Zünglein an der Waage. Eine Kandidatur strebt auch Gabriele Haage (52) an, unter anderem bekannt vom Traditionsverein Hahneköppen und Mitglied der Frauen-Union. Sie muss bis zum 27. Juli 190 Unterstützer-Unterschriften vorlegen.