Das Itterfest ist eine Familiensache
Leckermäuler, Abenteuerlustige und Schnäppchenjäger zieht es in die Hildener Innenstadt — auch heute noch.
Hilden. In der Hildener Innenstadt duftet es nach Waffeln, gebrannten Mandeln oder echten holländischen Fritten und Räucherfisch. Vier Tage lang kann die Küche kalt bleiben, denn das Itterfest bietet eine kleine kulinarische Weltreise. Die sechsjährige Diana hat ihre Großeltern bezirzt, aus Mettmann in die Itterstadt zu fahren: Ihr Favorit ist Zuckerwatte. „Lecker.“ Sie ist nicht die einzige, die mit der ganzen Familie unterwegs ist. Die Akyays sind mit ihren Söhnen Leon, Leander und Luca auf dem Nove-Mesto-Platz unterwegs. „Wir machen jedes Jahr einen Familienausflug hierher“, so Vater Koray Akyay.
Mutter Ramona findet zwar: „Für Kinder zwischen neun und 13 Jahren könnte mehr geboten werden“, aber beim Nachwuchs sorgen die Fahrgeschäfte für strahlende Augen. Isabella, Jessica, Carolina und Ikram steuern abenteuerlustig das „Ultimate“ vor der Stadtbücherei an. Hier geht es in schnellen Drehungen hoch hinaus.
Die vier jungen Damen haben keine Angst vor Tempo: „Wir sind abgehärtet. Von solchen Fahrtgeschäften dürfte es ruhig noch mehr geben.“ Auf dem Ellen-Wiederhold-Platz bessern Hildener ihr Taschengeld, beziehungsweise die Haushaltskasse beim Trödelmarkt auf, der in diesem Jahr zum ersten Mal Teil des Itterfestes ist.
Besucher sind auf Schnäppchenjagd. Der knapp zweijährige Naeel hat sein Herz für eine Eisenbahn entdeckt. Während Mama und Papa noch überlegen, wittern Hajar und Mohammed Laataya ihre Chance auf ein Geschäft. Sie hoffen auf reichlich Einnahmen. „Zwei Kinderstühlchen und ein paar Autos haben wir schon verkauft“, verrät Hajar
„Das Geld werden wir sparen oder etwas Neues dafür kaufen.“ Bruder Mohammed möchte es lieber für den Urlaub zurück legen. Gut läuft es beim Hildener Lions-Club. Von insgesamt 4000 Adventskalendern sind inzwischen 700 verkauft. „Wir hoffen, bis heute Abend die 1000er-Marke geknackt zu haben“, so Ralf G. Krämer. Die Chancen stehen gut.
Am Bürgerhaus kommen viele Besucher vorbei. „Besonders am Samstag hatten wir viel Zuspruch.“ Bei Monikas Pentek in der Schmuckkiste läuft es nicht ganz so gut. Sie hat ihren Stand am Ende der Mittelstraße. „Bis hierher kommen die Besucher nicht. Die meisten drehen vorher wieder um.“ Dabei kommt sie gerne nach Hilden: „Die Leute sind sehr nett hier, die Stadt ist schön“, lobt sie.
Auch die Standbetreiber helfen sich untereinander. Aber: „Wenn wir jedes Jahr einen neuen Standort bekommen, finden die Kunden uns nicht wieder.“ Außerdem hat sie eine Bitte an die Werbegemeinschaft als Organisator: „Drei Schmuckstände nebeneinander sind schon unglücklich.“
Die Besucher stört es kaum. Nach einem Bummel über die Mittelstraße geht es mit vollem Bauch und fröhlichen Gesichtern wieder nach Hause.