Appell des Behindertenbeirats Hilden „Der Abenteuerspielplatz darf nicht sterben“

Hilden · In der Debatte um die Schließung des Hildener Abenteuerspielplatzes hat der Behindertenbeirat seine Mitarbeit bei der Problemlösung angeboten.

Auch das Füttern von Kaninchen gehörte zu den Erfahrungen, die Kinder auf dem Abenteuerspielplatz in Hilden immer wieder machen konnten.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(peco) Der Behindertenbeirat der Stadt Hilden hat mit Entsetzen die Diskussion über eine mögliche Schließung des Abenteuerspielplatzes der Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte verfolgt.

Ein Ende dieses Spielplatzes und seines dort verankerten pädagogischen Angebotes sei „eine Katastrophe für die Kinder und Jugendlichen“, schreibt das Gremium jetzt in einem offenen Brief an die politischen Fraktionen im Hildener Stadtrat.

Viele Kinder und Jugendliche hätten auf dem Abenteuerspielplatz in den vergangenen Jahrzehnten einen großen Teil ihrer Freizeit verbracht, seien dort sozial aufgefangen worden und hätten wichtige Entwicklungsimpulse erhalten. „Darüber hinaus ist es uns als Behindertenbeirat wichtig zu betonen, dass der Abenteuerspielplatz ein Ort der Begegnung von Kindern mit und ohne Behinderung ist“, heißt es weiter. Dort werde Inklusion gelebt.

„Hilden hat gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention die Verpflichtung, Teilhabe für Menschen mit Behinderung auch im Freizeitbereich zu ermöglichen“, betont der Behindertenbeirat. Diese Verantwortung der Stadt Hilden habe bis zum heutigen Tag in einem großen Bereich die Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte übernommen. Das gelte für die drei inklusiven Kitas, aber auch in besonderer Weise für den Abenteuerspielplatz.

„Vor diesem Hintergrund ist es für uns in keiner Weise nachvollziehbar und gerechtfertigt, dass als Konsequenz aus einem verwaltungstechnischen Problem die Hildener Kinder mit und ohne Behinderung die Leittragenden sind“, betonen die Verfasser des Schreibens.

 Es endet in dem folgendem Appell an alle Mitglieder des Hildener Stadtrates: „Suchen Sie nach Möglichkeiten und neuen Wegen, den Fortbestand des Abenteuerspielplatzes zu sichern! Vielleicht ist ja jetzt auch die Zeit gekommen, dort über ein völlig neues Konzept gegebenenfalls mit inklusiven Arbeitsplätzen nachzudenken. Wir sind gerne bereit, hierzu intensiv mitzuarbeiten.“

(peco)