Wie geht es weiter? Provisorische Lösung für Abenteuerspielplatz gefunden
Hilden · Die Freizeitgemeinschaft soll den Abenteuerspielplatz im Hildener Norden zumindest bis zum kommenden Sommer weiterbetreiben. Wie es dann weitergeht, ist allerdings noch völlig offen.
Der Abenteuerspielplatz im Hildener Norden soll ein halbes Jahr länger von der Freizeitgemeinschaft (FZG) betrieben werden. Dies beschloss der Hauptausschuss der Stadt Hilden in seiner jüngsten Sitzung. Der Entscheidung waren umfangreiche Beratungen zwischen allen Fraktionen vorausgegangen.
Half möglicherweise der Protest von Familien? Eltern waren mit ihren Kindern in die Stadthalle gekommen, um für den Erhalt des Spielplatzes an der Richard-Wagner-Straße zu werben. Das kam übrigens nicht bei jedem Ausschussmitglied gut an. „Hier werden Kinder instrumentalisiert“, kritisierte Claudia Schlottmann. Die CDU-Politikerin richtete mit ihren folgenden Sätzen den Blick auf die Zukunft. Angesichts der schlechten Haushaltslage seien die Kinder von heute die Betroffenen, die in 20 Jahren keine Sporthallen oder andere durch die öffentliche Hand geförderten Angebote mehr nutzen können, weil dann noch weniger Geld dafür vorhanden sei.
Aber die Gegenstimmen waren lauter. Im Vorfeld hatte auch der Behindertenbeirat für den Erhalt des Areals getrommelt. „Eine Schließung dieses Spielplatzes und seines dort verankerten pädagogischen Angebotes sehen auch wir als eine Katastrophe für die Kinder und Jugendlichen an“, war in dem von Barbara Epe-Lichtenthäler, Sabine Anna Roth und Anne Schunicht-Rawe unterzeichneten offenen Brief formuliert worden. Auch Familien hatte sich in E-Mails an die Redaktion zur Zukunft des Geländes geäußert. Ein Argument für den Erhalt: Für berufstätige Eltern, die nach der Schule Betreuungsbedarf haben, sei der Abenteuerspielplatz ein guter Ort, um seine Kinder gut betreut zu wissen.
Die Diskussion darüber, was Hilden sich zukünftig noch leisten könne, zog sich wie ein roter Faden durch die Tagesordnungspunkte des Hauptausschusses und auch der zwischendurch abgehaltenen Ratssitzung. In beiden Gremien verwies Peter Stuhlträger in seiner Funktion als Kämmerer immer wieder auf die Dringlichkeit, Einsparungen vorzunehmen.
Aber: Beim Abenteuerspielplatz geht es zumindest kurzfristig nicht um eine Haushaltskürzung, sondern um die Streichung von zugesagten freiwilligen Zuschüssen, weil die FZG intransparent agiert. Bis heute kann sie keine Jahresabschlüsse für 2021 und 2022 abliefern. Diese Zahlen waren eigentlich die Bedingung für weitere Leistungen der Stadt. Nun gibt es also noch einmal den halben Etat und damit eine Verlängerung von sechs Monaten.
Wie es danach weitergeht, ist noch offen. Soll die Stadt übernehmen? Diese Lösung favorisierte Bürgermeister Claus Pommer. Wird ein neuer Träger gesucht? Schlottmann deutete einen potenziellen Kandidaten an. Und wie soll das finanziert werden? Im Rahmen der Debatte in der Stadthalle wurde deutlich, dass die Stadt davon ausgeht, dass der Abenteuerspielplatz unter ihrer Regie mit einer Zielgröße in Höhe von 360 000 Euro pro Jahr betrieben könnte. Die FZG erhielt 475 000 Euro und soll nun für 2024 die Hälfte der Summe bekommen.
Demnach muss es im Sommer eine neue Lösung geben. Die Verwaltung muss bis zum 30. Juni ein Konzept erarbeiten und einen Träger suchen.