Die Parkordnung auf der St.-Konrad-Allee wird verändert
Künftig dürfen Fahrzeuge donnerstags von 8 bis 13 Uhr auf dem Mittelstreifen vor der katholischen St.-Konrad-Kirche abgestellt werden.
Hilden. Ende Juni besuchte Veronika Tölle an einem Donnerstagmorgen einen Trauergottesdienst in der St.-Konrad-Kirche — und mit ihr offenbar viele andere. Auf einem Abschnitt der Straße findet zu dieser Zeit der Wochenmarkt statt. „Weit und breit gab es keine Parkplätze mehr“, berichtet die Hildenerin: „Deshalb haben wir — wie sonntags auch — auf dem Mittelstreifen an der Kirche geparkt.“
Nach der Messe hatte Tölle — wie viele andere Kirchenbesucher auch — ein Knöllchen am Scheibenwischer. Sie wandte sich an das Ordnungsamt. Dort habe man sich auf keine Diskussion einlassen wollen. Halteverbot bleibe Halteverbot, egal ob die Bestraften einen Trauergottesdienst besucht hätten oder nicht.
Veronika Tölle wollte das nicht auf sich beruhen lassen. Sie stellte einen Bürgerantrag und wandte sich an den Stadtrat. „Ich finde es für die Stadt und die Kirchengemeinde blamabel, wenn Kirchenbesucher nach ihrer Rückkehr ein Knöllchen über 15 Euro an ihren Autos finden.“
Das sahen die Fraktionen im Stadtentwicklungsausschuss offenbar ebenso — und kamen Veronika Tölle entgegen. Sie hatte beantragt, dienstags von 8 bis 11 Uhr und donnerstags von 8 bis 10.15 Uhr das Halteverbot auf dem Mittelstreifen zwischen Anton-Schneider-Weg und Am Steg auf der St.-Konrad-Allee aufzuheben. Jürgen Scholz (SPD) schlug vor, dies nur donnerstags von 8 bis 13 Uhr zuzulassen: „Dann ist Wochenmarkt, viele Parkplätze fallen dadurch weg. Das ist ein fairer Kompromiss.“ Veronika Tölle stimmte zu — und alle anderen Fraktionen auch.
So ganz schnell wird die neue Parkregelung allerdings nicht kommen. Denn der Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses muss noch vom Haupt- und Finanzausschuss am 30. November abgesegnet werden. Darauf wies Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann in der Sitzung hin.
Das Parkverbot auf dem Mittelstreifen der St.-Konrad-Allee war Mitte der 1980er Jahre nach intensiver politischer Diskussion eingeführt worden — mit Ausnahme des Bereichs vor dem Geschäftszentrum sowie der Möglichkeit, sonntags im Bereich der St.-Konrad-Kirche zu parken.
Das vermehrte Befahren des Mittelstreifens schade den Bäumen und ihren Wurzeln, argumentiert das Grünflächenamt. In dem betroffenen Abschnitt darf aber auf der Fahrbahn in Längsrichtung geparkt werden.