Ein Gartenhaus für die behinderten Bewohner
Die Friedrichstraße 48 ist ein gemütliches und freundliches Zuhause für die jungen Leute.
Haan. Die Bewohner des Hauses Friedrichstraße 48 sind inzwischen etablierte Haaner Bürger, denn die zurzeit sechs jungen Erwachsenen mit Behinderung wohnen schon seit mehr als einem Jahr in diesem wunderschönen, freundlichen Haus. Die letzten zwei Apartments sollen jetzt bezogen werden. Die Bewohner sind zwischen 25 und 38 Jahre alt. Nun wurde in dieser Woche auch noch ein einladend freundliches, rot-weiß gestrichenes neues Gartenhaus eröffnet.
Gespendet wurde der Gartenhaus-Bausatz für etwa 2000 Euro von der Bürgerstiftung für Haan und Gruiten. Die Vorstandsmitglieder Angelos Tsangaris, Dieter Schauf, Petra van der Lest und Norbert Julius sowie Gabriele Römer vom Stiftungsrat ließen es sich nicht nehmen, das Gartenhaus persönlich zu übergeben und die Stiftungsplakette über der Eingangstür anzuschrauben. Die Hausbewohner und ihre Betreuer fungierten als perfekte Gastgeber. Gemütlich ist es in dem Holz-Gartenhaus mit ausreichend Sitzmöglichkeit für alle Hausbewohner plus Besucher. Die Pflasterung der kleinen Terrasse vor dem Gartenhaus wurde ebenfalls von der Bürgerstiftung finanziert.
Kurt Rudoba, Vorsitzender des Trägervereins „Miteinander in Haan“ und seine Tochter Katja waren mächtig stolz auf dieses neue Garten-Kleinod. Überhaupt hat sich der Garten, der ein Sinnesgarten im Aufbau ist, herausgeputzt. Gartenwege laden zum Spaziergang ein. Zur Illumination der Wege sind die Kabel schon verlegt, die Gartenleuchten liegen bereit. Duftende und blühende Sträucher und Kräuter wurden gepflanzt.
Tomaten- und Kürbis-Pflanzen versprechen reiche Ernte. Eine kleine Felsspringbrunnen-Anlage soll demnächst plätschern. Die Hollywood-Schaukel steht schon. „Wir haben ganz viel Zeit und Arbeit in die Verwirklichung unseres Sinnesgartens gesteckt“, sagt Kurt Rudoba. Er spricht dabei von den zwölf Vereinsmitgliedern, die alle Angehörige der Bewohner sind. Auch das Gartenhaus haben sie in Eigenregie zusammengebaut. Nur die Elektrik und die Dachabdeckung wurden von Handwerkern erledigt. Mit viel Liebe und Einfallsreichtum wurde aber auch das zweistöckige Wohnhaus geplant. Ein Facharchitekt unterstützte die Vereinsmitglieder. Erdwärme liefert Energie, Fußbodenheizung im gesamten Haus. Überall gibt es neben den Gemeinschaftsräumen sonnige Terrassen und Außensitzplätze. Jeder Bewohner hat in seinem Apartment zusätzlich zu den zwei Gemeinschaftsküchen auch eine eigene Teeküche. Autark sollen die Behinderten sein. Alle arbeiten in Werkstätten, werden abgeholt und nach Hause gebracht.
„Die Nähe zur Innenstadt war uns bei der Grundstücksuche besonders wichtig“, sagt Kurt Rudoba, der im Jahr 2013 das Grundstück kaufte. Seine Tochter lebt hier. Begeistert von der Atmosphäre sagte Bürgerstiftungs-Vorstandsmitglied Dieter Schauf: „Ich spende 1000 Euro für weitere Projekte“, was vom Verein „Miteinander in Haan“ dankbar zur Kenntnis genommen wurde.