Fleischgroßhändler: „Umetikettierung bringt keinen Vorteil“
Aus Sicht des Fleischgroßhändlers Vion sind die Vorwürfe nicht nachvollziehbar.
Hilden. Der Schock saß tief, als am Dienstag um 3 Uhr mehr als 150 Polizisten, Zollbeamte und Mitarbeiter der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung den Vion-Betrieb am Westring durchsuchte.
Ein ehemaliger Vion-Mitarbeiter hatte der Staatsanwaltschaft Düsseldorf den Hinweis gegeben, dass der Fleischgroßhändler in großem Umfang importiertes Rindfleisch umetikettiert und als deutsches Rindfleisch teurer weiterverkauft haben soll.
Nachdem sich der erste Schock gelegt hat, teilt die Vion-Geschäftsführung jetzt mit, dass es im Interesse des Unternehmens sei, die Vorwürfe schnellstmöglich aufzuklären.
Aus diesem Grund habe Vion der Staatsanwaltschaft die von ihr gewünschten Unterlagen und Datenträger zur Verfügung gestellt. Die Unterlagen würden sich auf die Geschäftsprozesse des Hildener Betriebs aus den vergangenen drei Monaten beziehen.
Die im Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Düsseldorf erhobenen Vorwürfe sind aus Sicht von Vion allerdings nicht nachvollziehbar. In einer Mitteilung heißt es, dass der Hildener Vion-Betrieb zu 80 Prozent Großkunden mit EU-Fleisch beliefert.
Wie bei Fleischimporten aus Süd-Amerika und Neuseeland werde die Ware aus der EU mit dem jeweiligen Herkunftsland deklariert. Weil Fleisch aus Deutschland und anderen EU-Ländern einheitlich zum selben Preis verkauft würde, wäre mit einer Umetikettierung kein höherer Verkaufspreis zu erzielen. mick