Ganz viel Hilfe für die syrischen Flüchtlinge

Die Syrienhilfe der katholischen Pfarre St. Jacobus wird stark unterstützt. Auch Schüler sammeln mit.

Hilden. Millionen Syrer sind auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg im eigenen Land und dem Terror der Milizen des „Islamischen Staates“. Mit Hilfe von Bürgen hat die katholische Gemeinde St. Jacobus bereits 41 Flüchtlinge nach Deutschland in Sicherheit bringen können, darunter 34 Christen.

Diese vom Erzbistum als vorbildlich gelobte Initiative erfährt viel Unterstützung, freut sich Peter Schnatenberg, der sich für die Syrienhilfe engagiert: „Ein Hildener Unternehmer hat 5000 Euro gespendet. Auch Vereine und Schulen unterstützen uns.“ Die 6. Klasse des evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums spendete den Erlös eines Kuchenverkaufs.

Die Einnahmen aus dem Weihnachtskonzert des Bonni und des Helmholtz-Gymnasiums gingen ebenfalls an die Syrienhilfe. Die „Rampensäue“, eine Laienbühne der Volkshochschule, spendete die Einnahmen aus ihrem Getränkeverkauf. Sie planen für das nächste Jahr eine Benefizveranstaltung. „Einige Mitbürger stellten zugunsten der Syrienhilfe bei runden Geburtstagen oder Jubiläen Spendenschweinchen auf und halfen uns so mit ihren Gaben.“

Das St.-Anna-Gymnasium Wuppertal sammelte auf seinem Patronatsfest sogar mehr als 3300 Euro für die Syrienhilfe. Die Flüchtlinge, die es bereits nach Hilden geschafft haben, versuchen, sich einzuleben. Das gelinge den Kindern am schnellsten, hat Schnatenberg beobachtet: „Der siebenjährige Kress besucht voller Begeisterung in Haan die 1. Klasse der Don-Bosco-Schule.

Seine neuen Klassenkameraden haben ihn liebevoll aufgenommen. Sein dreijähriger Bruder ist aus dem Kindergarten kaum mehr wegzubekommen.“ Die katholische Gemeinde St. Chrysanthus und Daria Haan hat der Flüchtlingsfamilie kostenfrei eine Wohnung im Pfarrhaus zur Verfügung gestellt.

Die erwachsenen Flüchtlinge lernten fleißig Deutsch in Wort und Schrift und bereiten sich auf Sprachkurse im neuen Jahr vor. Sie wollen möglichst schnell eine Stelle finden. Anders als Asylsuchende dürfen syrische Flüchtlinge eine Arbeit aufnehmen. Noch in der vergangenen Woche hatte Pfarrer Ulrich Hennes ganz dringend eine Wohnung für eine fünfköpfige syrische Familie gesucht. Sie wurde gefunden, noch in diesem Jahr können die Flüchtlinge einziehen. Schnatenberg: „Zur Ausstattung benötigen wir ein Doppelbett, zwei Einzelbetten, eine Couch, zwei Stühle und einen Kleiderschrank.“

Die syrischen Flüchtlinge dürfen nur dann in Deutschland einreisen, wenn jemand für sie bürgt. Als ausreichend gelte etwa bei einem Ehepaar ohne weitere Unterhaltspflichten ein monatliches Nettoeinkommen von zusammen 1 450 Euro. Gebürgt wird ausdrücklich nicht für Krankheitskosten. Diese übernimmt das Land. Für Unterkunft und Unterhalt sorgt die Syrienhilfe der Gemeinde St. Jacobus. Informationen im Pastoralbüro unter Telefon 02103 24660 oder unter www.kath-hilden.de