Gebrauchte Erstkommunion-Kleidung ist äußerst beliebt
Die Hildener Börse lockte Gäste aus dem gesamten Südkreis ins katholische Pfarrheim St. Konrad. Sie kamen auf ihre Kosten.
Hilden. „So etwas gibt es nur in Hilden“, sagen die Eingeweihten über die Börse für gebrauchte Kommunionkleider und Anzüge, die von den Ehrenamtlichen der katholischen Gemeinde St. Konrad in Hilden alljährlich organisiert wird. „Und das seit 20 Jahren“ sagt Nicole Breloh, eine von acht Katechetinnen, die diese Börse begleiten. Und sie fährt fort: „Vor 20 Jahren hat Renate Lorig diese Börse ins Leben gerufen“. In diesem Jahr könne sie zum ersten Mal nicht selbst dabei sein.
41 Familien aus Hilden, Haan, Langenfeld, Monheim und Düsseldorf hatten am Samstag 27 Kleider und 14 Anzüge plus Schuhe und Kopfschmuck-Zubehör im Gemeindesaal von St. Konrad abgeliefert. Ausgefüllt hatten sie dazu ihre Preisvorstellung und andere wichtige Daten auf einem vorgefertigten Formular. Perfektioniert hatten die Organisatorinnen den Kleidertausch mit der Zeit, Erfahrung aus zwei Jahrzehnten.
Der Andrang am Sonntagmittag war groß. Die Kommunionkinder des Jahres 2017 warteten aufgeregt in der langen Warteschlange, bis sich die Türen pünktlich um 12.30 Uhr öffneten. Nicht minder die begleitenden Mütter, Väter und Großmütter. Erstaunlich schnell hatten die Kinder ihr Lieblingsteil ausgesucht. Anprobiert wurde in den Toiletten oder auch mal ganz unkompliziert in einer Ecke. Und blitzschnell hatten sich die Anorak-Mädchen in kleine Prinzessinnen in Weiß verwandelt.
„Einfach nur schön“ soll das Kleid sein, befand die achtjährige Oceana Wieczorek. Mutter Claudia ließ ihre Tochter gewähren. Und tatsächlich hatte sich das Kommunionkind in spe ein traumhaft schönes Kleid mit Pelzjacke, Haarschmuck und weißem Täschchen ausgesucht. Preis 100 Euro. Weiße Schuhe extra. Claudia Wieczorek ist eine von acht Katechetinnen der Kommunionkinder in St. Konrad. Sie ist begeistert von der ansteckenden Fröhlichkeit der Ehrenamtlichen bei der Arbeit mit den Kindern.
Die Katechetinnen stehen beim Kleiderverkauf beratend zur Seite. Generalstabmäßig läuft der Verkauf ab. Nach etwa einer Stunde sind nur noch wenige Kleider übrig. Nur Anzüge für die Jungen sind noch ausreichend vorhanden. Eine Mutter glaubt den Grund zu kennen: „Die Jungen möchten an diesem Ehrentag nicht mehr so gerne Anzüge, sondern eher sportliche Kleidung tragen“, erklärt sie. „Wir haben leider nichts gefunden“, bedauert eine Mutter. Lea Marchlewitz und Noah Grimm aus Langenfeld waren da erfolgreicher. Stolz zeigten sie Kleid und Anzug.
Die Schuhe, die vorher 70 Euro und mehr gekostet hatten, gingen für zehn Euro weg. Weder in Haan noch in Langenfeld gäbe es eine solche Kleiderbörse, freuen sich die Eltern über die schöne Hildener Initiative.