Kniebachschiffers jeckes Jubiläum

Seit 5 x 11 Jahren ist die KG im Seniorenheim am Erikaweg beheimatet. Sogar ein Mitglied aus den Anfängen war gestern dabei.

Hilden. Der Lauf der Zeit — so hätte der Empfang von Kniebachschiffern und Seniorenheim „Stadt Hilden“ gestern am Erikaweg auch überschrieben werden können: Nicht nur, dass die Karnevalsgesellschaft selbst an die Vergangenheit erinnern musste, feiert sie doch, dass es sie seit 5 x 11 Jahren in der Einrichtung gibt. Auch waren viele „Ehemalige“ gekommen, an denen den Amtierenden der Lauf der Zeit ebenfalls sehr bewusst wurde.

Ex-Bürgermeister Horst Thiele begrüßte Ex-Ex-Bürgermeister Günter Scheib und Ex-Dezernent Reinhard Gatzke — um nur einige zu nennen. Andere wie Holger Reinders, seit immerhin 17 Jahren Geschäftsführer der Seniorendienste der Stadt, machten klar, dass sie sich bald in die Reihe der „Exen“ einreihen werden: „Die Vorgänge im abgelaufenen Jahr“, stellte Reinders fest, „haben mich in meinem Beschluss bestärkt, schon Ende 2017 in den Ruhestand zu gehen und nicht erst im Sommer 2018.“

Foto: Olaf Staschik

Holger Reinders meinte die anonymen Vorwürfe gegen ihn, die für heftigen Wirbel gesorgt und ihn selbst tief gekränkt hatten. Prompt überlegten einige Gäste, wer als nächstes „dran“ sein wird; es gab Wetten auf Heinrich Klausgrete, Hildens Kämmerer . . . oder ist es dann doch Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt ...?

KG-Präsident Michael Depréz war bei seiner Rede jedenfalls davon überzeugt, dass „niemand mehr hier ist, der die Anfänge der Kniebachschiffer im damaligen Altenheim miterlebt hat“. Falsch, wie sich herausstellte: Else Gronen, heute Bewohnerin des Hauses, war damals sehr wohl dabei und sorgte für Kuchen. Sie erhielt den aktuellen Kniebachschiffer-Orden unter lautem Applaus des Publikums. Nun, jedenfalls gehört die Episode in jedem Fall zum erwähnten Lauf der Zeit — ebenso wie der Besuch des Tanzcorps.

Das hat auch schon Jahrzehnte auf dem sprichwörtlichen Buckel und in dieser Zeit Höhen und Tiefen erlebt. Vor einiger Zeit musste es sich nach Streit auflösen, um neu zu beginnen. Jetzt haben sich die Tänzerinnen und Tänzer offenbar gefunden, die Termine sind gebucht. Bei Grünkohl mit Mettwurst (aßen Klausgrete und Bürgermeisterin Birgit Alkenings) sowie Ofenkartoffeln, prickelnden Getränken und Gesprächen ging der Jubiläums-Empfang im Seniorenheim zu Ende. Dem Wunsch des stellvertretenden Bürgermeisters Norbert Schreier nach „Frieden im neuen Jahr“ schlossen sich alle an, ob „Ex“ oder nicht.