Brauchbare Hinweise von XY-Zuschauern

Sechs Überfälle auf Hildener Spielhallen wurden behandelt.

Foto: Geraedts

Hilden. Die Zuschauer der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ haben mehr als 20 Hinweise zu den Spielhallen-Überfällen in Hilden geliefert. Darunter sei auch „der ein oder andere brauchbare Hinweis“, berichtet eine Polizeisprecherin. Alle Angaben werden nun geprüft. Das nehme einige Zeit in Anspruch.

Eine Überfall-Serie auf insgesamt sechs Spielhallen in Hilden hielt die Polizei zwischen dem 25. März 2015 und dem 9. Mai 2016 in Atem. Allein vier Mal wurde eine Spielhalle an der Niedenstraße überfallen. Die Polizei glaubt, dass diese Überfälle stets dieselben Straftäter begangen haben. Eine Fahndung mit Fotos von Überwachungskameras brachte jedoch keinen Erfolg.

Daher wendete sich die Polizei an das Fernsehteam. Es drehte zu den Taten einen kurzen Spielfilm, in dem teilweise auch die Aufnahmen der Überwachungskameras zu sehen waren. Sie zeigten, wie ruhig die Täter zu Werke gingen. Die Polizei geht von einer fünfköpfigen Gruppe aus, die die Überfälle in unterschiedlicher Zusammensetzung beging.

Einer der Männer trug dabei auffällige rote Schuhe, die am Mittwochabend auch zu einigen Zeugenhinweisen Anlass gaben. An dem Drehbuch für die Spielfilm-Sequenz arbeitete Kriminalhauptkommissar Siegfried Jörss mit. Er reiste am Dienstag nach München. Für seinen Auftritt im Fernsehstudio hatte er sich Notizen auf DIN A 4-Blättern gemacht, um die Fragen von Moderator Rudi Cerne zu beantworten. Später nahm er Anrufe von Zuschauern entgegen. Jörss hat darin schon Erfahrung, war er doch 2009, 2010 und 2012 auch schon zu Gast in München.

2012 berichtete er bei XY von einem Einbruch in Haan, bei dem ein älterer Mann brutal zusammengeschlagen wurde. Solch einen Fernsehauftritt „macht nicht jeder Kollege und nicht jeder Kollege tut es gern“, sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe. Um die Sendung vorzubereiten, stand Jörss „im Vorfeld mit dem ZDF in ständigem Austausch“, so Löhe. Seinen regulären Dienst trete Jörss heute wieder an. Wie viele Anrufe im Studio eingegangen sind, ist noch gar nicht bekannt. Doch wie die Produktionsfirma mitteilt, meldeten sich bei Jörss noch am Abend „gleich mehrere Anrufer“, die glauben, die Täter auf den Bildern erkannt zu haben.