Großreinemachen im Tierparadies

Am Samstag tönten Motorsensen durch die Grube 10. Helfer machten sich daran, vorhandenen Wildwuchs zu bekämpfen.

Foto: Olaf Staschik

Gruiten. Emsig wird gesägt und gerupft, Helfer schleppen bündelweise Birkenäste durch den Steinbruch. Von einem Paradies für Tiere keine Spur. Landschaftswächter Hans-Joachim Friebe erklärt: „Der Steinbruch wurde Ende der 60er Jahre still gelegt. Er ist eine ökologische Nische, die sich die Natur langsam zurückerobert.“ Doch nicht alle Spuren der Natur sind erwünscht. Birken, Weiden und Kiefern müssen weg. „Sie nehmen den klassischen Pflanzen, die nur auf Kalkmagerböden existieren, das Licht“, so Friebe. Traubenkropf Leimkraut, Augentrost oder wilder Oregano dürfen bleiben.

„Jede einzelne dieser Pflanzen ist die Existenzgrundlage für zwölf bis 14 Tierarten. Wenn alles zuwuchert, verlieren wir die Artenvielfalt.“ Besonders Schmetterlinge lieben das milde Mikroklima im Steinbruch. „Die Stauwärme im Kessel zieht die Tiere an“, berichtet Hans-Joachim Friebe. Armin Dahl, passionierter Schmetterlingsforscher bestätigt: „Weit über 200 Arten, meist Nachtfalter, leben hier.“ Rund ein Dutzend ehrenamtliche Helfer packen mit an. Darunter auch Maximilian Klaus, der einen Ferientag opfert: „Ich habe auch in der Grube 7 schon mit geholfen. Ist doch besser als zu Hause rumzuhängen.“ Bis zu 30 Helfer unterstützen die Agnu üblicherweise bei der Landschaftspflege. Diesmal sind es nicht ganz so viele. Die dürfen sich aber nach der Arbeit auf eine heiße Erbsensuppe freuen. Dann kehrt wieder Ruhe ein in der Grube 10. Schmetterlinge, Käfer, Vögel und Eidechsen nehmen ihr Paradies wieder in Beschlag und genießen die letzten Sonnenstunden.

Der gemeinnützige Verein zur Förderung von Maßnahmen der Jugendgerichtshilfe — Neue Wege — organisiert in den Herbstferien von heute bis 16. Oktober ein Arbeitsprojekt mit Jugendlichen im Bereich des Wanderparkplatzes Grube 7. Kooperationspartner ist der Garten- und Landschaftsbaubetrieb von Sven Szymanski. In dem Projekt leisten die verurteilten Jugendlichen ihre Verpflichtung zur Ableistungen von Arbeitsstunden ab. Die Maßnahme wird von dem Jugendgerichtshelfer der Stadt Haan, Einar Sosna, koordiniert und von den Jugendgerichtshelfern der Städte Mettmann, Heiligenhaus und Wülfrath unterstützt. Ziel des Projektes sind unter anderem Renaturierung von Feuchtbiotopen,.