Gastspiel des Westfälischen Landestheaters in Hilden Schauspiel inszeniert den Mord an Walter Lübcke

Hilden · Walter Lübke, damaliger Regierungspräsident in Kassel, stand für seine Werte ein. Vier Jahre später ist er tot – ermordet. Ein Theaterstück greift die dramatische Geschichte auf.

Theatervorstellung „Man muss für Werte eintreten - Der Mord an Walter Lübcke“: Alexander Ritter und Helge Salnikau (v.l.).

Foto: Volker Beushausen

(lua) In der Reihe A, Schauspiel, präsentiert das Kulturamt der Stadt Hilden eine Produktion des Westfälischen Landestheaters zur Tragödie um den politischen Mord an Walter Lübcke im Jahr 2019. Das zeitgenössische Stück, das sich auf die Gefährdung unserer Demokratie durch zunehmende rechtsradikale Strömungen fokussiert, zeigt das Kulturamt am Freitag, 11. April, um 20 Uhr in der Stadthalle Hilden, Fritz-Gressard-Platz 1.

„Ich würde sagen, es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten. Und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist.“ Diese Worte sprach am 14. Oktober 2015 der damalige Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke auf einer Veranstaltung in Lohfelden. Der Politiker informierte über ein Flüchtlingsheim, das in Kürze eröffnet werden sollte. Lübcke drückte mit seinen Worten nicht nur seine tiefe Überzeugung aus, sondern formulierte auch das gesellschaftliche Grundverständnis von Rechtsstaat und Demokratie. Während ein großer Teil des Publikums aufmerksam zuhörte, versuchte eine Gruppe Rechtsextremer die Veranstaltung zu stören und Lübcke zu provozieren. Seine Antwort sorgte in rechten Foren für eine Spirale des Hasses.

Vier Jahre später ist Walter Lübcke tot. Erschossen auf seiner heimischen Terrasse. Der Täter, Stephan Ernst, war bei der Veranstaltung in Lohfelden zugegen. Er ist den Behörden bereits seit den 1990er Jahren bekannt. In den Jahren von 2015 bis 2019 radikalisiert er sich und wird schließlich zum Mörder. Er ist ein Beispiel für eine sich verändernde Gesellschaft und die zunehmende Gewalt- und Mordbereitschaft in der rechtsradikalen Szene.

Das von der Landeszentrale für politische Bildung geförderte Stück thematisiert die Entwicklung der rechtsradikalen Strömungen in Deutschland und die zunehmende Gefährdung unserer Demokratie, die sich unter anderem in der Situation von Politikern zeigt, die schlimmsten Beleidigungen und Bedrohungen ausgesetzt sind. Die Familie von Lübcke unterstützt die Produktion.

Tickets zum Preis von 17 bis 24 Euro zzgl. Vorverkaufsgebühr sind im Reisebüro Dahmen, Mittelstraße 73 oder über Neanderticket erhältlich.