Gruiten: Mit dem Gebrauchtwagen fährt das DRK zu neuen Einsätzen
Mit dem sechs Jahre alten Fahrzeug werden ab Januar Krankentransporte übernommen.
Gruiten. Am 1. Januar 2011 wird das Prunkstück zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Mit Blaulicht wird es den Berg zur Vohwinkeler Straße hochrasen und dorthin fahren, wo es gebraucht wird. Die Rede ist von dem neuen Rettungsdienstfahrzeug des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Gruiten. Der 3,5 Tonnen schwere, sechs Jahre alte und 25.000 Euro teure Wagen eröffnet dem DRK ganz neue Möglichkeiten.
"Dank des Fahrzeugs können wir ab dem neuen Jahr am Krankentransportdienst der Haaner Feuerwehr teilnehmen. Wir werden uns den Dienst mit dem DRK und den Maltesern teilen", erklärte der ebenfalls neue Gruitener DRK-Vorsitzende Carsten Zanders. Die Rettungshelfer, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten, die alle ehrenamtlich arbeiten, könnten jetzt endlich das Erlernte in der Praxis umsetzten, freut sich Zanders.
Der Weg des Mercedes-Sprinter mit Kofferaufbau zum DRKGruiten war kein leichter. "Seit 2003 planen wir schon die Anschaffung", sagte Hans Rudersdorf, Vorsitzender des Bürger- und Verkehrs Vereins Gruiten.
3.000 Euro betrug anfangs die zweckgebundene Spende des BVV an das DRK. "Vor anderthalb Jahren haben wir dann einen günstigen, sehr reparaturbedürftigen Wagen gekauft, der allerdings bis heute nicht einsatzfähig ist", sagt DRK-Schatzmeister Wolfgang Vömel.
Aus dieser Angelegenheit hat der Ortsverein gelernt und hat mit Hilfe des BVV und einer Erbschaft den gut erhaltenen Wagen aus Süddeutschland erworben. Doch ganz am Ziel sieht sich das DRK damit auch noch nicht.
"Der Wagen ist bisher nur als Krankenwagen ausgestattet, also nicht für den Notfall geeignet. Entlassungen aus dem Krankenhaus sind möglich. Wir haben uns aber für dieses größere Fahrzeug entschieden, weil wir hoffen, ihn eines Tages für Notfälle einsetzen zu können. Da kommen dann nochmal 20.000 Euro für Beatmungsgerät und andere Ausstattungsgegenstände auf uns zu," sagt Rettungsassistent Alf Bethke.
In nächster Zeit stehen aber erst einmal Umbauarbeiten an der Unterkunft des DRK, Zur Mühlen 3, an. "Wegen des 24-Stunden-Schichtdienstes brauchen wir noch ein Etagenbett und ein Sofa. Wer also etwas zu Hause stehen hat, kann es uns gerne abtreten", sagte Zanders.
Trotz der anstehenden Arbeit freuen sich die Männer, dass die Gruitener nun die laut Vömels "ursprüngliche Aufgabe des DRK" erfüllen dürfen und "nicht mehr nur die Hüpfburg bei Stadtfesten stellen".
Mit der ersten Einsatzfahrt am 1. Januar 2011 wird dann das 111. Jahr des DRK Gruiten eingeläutet. Bleibt nur zu hoffen, dass es Neujahr nicht zu stark schneit. Denn der Berg hoch zur Vohwinkeler Straße wird von der Stadt nicht geräumt. Damit der Krankenwagen nicht im Schnee stecken bleibt, hat Nachbar Bauer Niepenberg bereits versprochen, den Schnee zu entfernen.