Umfrage in Haan Haaner wünschen sich Mitfahrzentrale

Haan · Viele Haaner möchten eine Fahrgemeinschaft gründen und würden eine kommunale Mitfahrzen­trale nutzen, wie eine Umfrage der Stadt zeigt.

Der Wunsch der Bürger: über eine Plattform sollen sich zukünftig Fahrgemeinschaften organisieren können.

Foto: dpa/David Young

Mehr als 25 000 Fahrten sind es in Haan jeden Tag zum Arbeitsplatz. Etwa drei Viertel der Pendelnden sind dabei mit dem Auto unterwegs, 94 Prozent davon fahren allein. Das sind Gründe, die für eine Mitfahrzentrale sprechen. Die Stadt Haan hat nun ihre Ergebnisse der Bürgerumfrage veröffentlicht.

Der Hintergrund: Der Rat der Stadt Haan hatte am 29. Juni 2021 die Einführung einer kommunalen Mitfahrzentrale für Haaner Pendler zur Bildung von Fahrgemeinschaften beschlossen. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine Ausschreibung für die Einrichtung und Betreuung einer geeigneten Onlineplattform zu erstellen. Um das Mobilitätsverhalten und die Wünsche der Pendler in das angestrebte Vergabeverfahren einfließen zu lassen, startete dann im vergangenen Herbst eine Bürgerumfrage. Rund 70 Personen haben sich laut Stadt daran beteiligt– darunter auch einige nicht in Haan wohnhafte Einpendler.

41 der Befragten gaben an, in Haan zu wohnen und täglich pendeln zu müssen. Dem deutschen Pendleratlas NRW zufolge pendeln rund 11.000 Haaner für ihre Arbeit in eine andere Stadt (Zahlen für das Jahr 2020). Demnach sind es 2817 Menschen, die nach Düsseldorf fahren, 1162 nach Wuppertal, 1019 nach Hilden, 1012 nach Solingen und 618 nach Mettmann. Auf der anderen Seite gibt es 9884 sogenannte Einpendler nach Haan, die aus den Städten Solingen (2167), Wuppertal (1737), Düsseldorf (809), Hilden (665) und Erkrath (545) kommen.

Kurze Reisezeit und passende Uhrzeiten sind wichtig

In der Umfrage gaben 58 der Teilnehmer an, dass sie mit dem Auto pendeln, elf sind es, die Öffentliche Verkehrsmittel nutzen, nur acht fahren mit dem Rad. Ein Großteil der Befragten ist für die Gründung einer Fahrgemeinschaft und kann sich vorstellen, die geplante Mitfahrzentrale in Haan zu nutzen. Dabei sind ihnen aber bestimmte Kriterien wichtig wie ein möglichst kurzer Umweg, passende Uhrzeiten für die Hin- und Rückreise sowie eine möglichst kurze Reisezeit. Auch die entstehenden Kosten spielen eine Rolle. In der Befragung konnten die Teilnehmenden auch angeben, welche Informationen über die Mitfahrer ihnen wichtig sind wie Name, Geschlecht, Alter, Telefonnummer, Raucherstatus oder auch Radiogewohnheiten und Musikgeschmack.Die Plattform soll für alle Fahrten der Haaner sowie die Fahrten von weiteren Auspendlern (mit einem Startort in Haan) und Einpendlern (mit einem Zielort in Haan) nutzbar sein. Die Stadt hatte erklärt, die Nutzungsgebühren im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge im Bereich Mobilität und Klimaschutz zu übernehmen.

Ziele der kommunalen Mitfahrzentrale sind es unter anderem, das Verkehrsaufkommen und die Emissionen des Straßenverkehrs zu reduzieren, eine bessere Auslastung des motorisierten Individualverkehrs, Ressourcen sparen und Fahrtkosten zu reduzieren sowie den sozialen Zusammenhalt zu stärken.

Nach der Bürgerumfrage wird für Frühjahr nun das Vergabeverfahren vorbereitet. Bürgermeisterin Bettina Warnecke freut sich auf die Mitfahrzentrale und erklärt: „Im Team fährt es sich besser als allein!“