Haaner Pyramide: Kleiner Markt, viel Engagement

Seit zehn Jahren organisieren die Eheleute Henschke den Pyramidenmarkt mit viel Engagement und Herzblut. Kritik von Besuchern gibt es trotzdem.

Haan. „Toll, der Markt als solcher ist nicht wegzudenken!“ Darüber sind sich die meisten Besucher des Treibens rund um die Haaner Pyramide einig. „Wir kommen regelmäßig, auch öfter mal zu einem Glühwein am Abend, wir finden das sehr nett“, sagt Markus Grau, der diesmal für einen warmen Imbiss gekommen ist.

Um die lichtergeschmückte Pyramide zieht auch dieses Jahr die Modellbahn von Dieter Lehmann ihre Kreise. Vier Stände bieten Kulinarisches von Bratwurst bis Glühwein, die Stehtische vor den Buden sind gut besetzt. Dazu dreht sich ein kleines Karussell. Vom Samstagsmarkt dazugerutscht sind ein Stand mit Topfblumen und Adventsgestecken und ein Wagen mit Brotspezialitäten, aber Kunsthandwerkliches oder Vereinshütten fehlen komplett. Das vermissen manche Besucher.

„Das hat keine Atmosphäre“, findet eine Besucherin, die sich am Stand von Teddy Henschke mit Freundinnen zu einem Heißgetränk verabredet hat. Peter Herber gehört zu einer Gruppe, die sich als „Urgesteine“ seit Jahren jeden Samstag „bei Wind und Wetter“ auf dem Markt trifft. Er meint: „Hier stehen nur Fressbuden, das ist schon deprimierend. Das passt zum Gesamteindruck: Haan ist auf dem absteigenden Ast.“ Und Begleiterin Andrea Kornberger ergänzt: „Ein armseliges Angebot, der Stadt und ihrer Bewohner unwürdig“, ergänzt Manfred Meis schwenkt seinen Becher und scherzt: „Wir trinken uns den Markt schön — der Glühwein schmeckt gut.“

Ein Problem, das sich nicht lösen lässt, sagt Tina Boos-Henschke, die mit Ehemann Teddy Henschke den Markt seit zehn Jahren organisiert. „Wir hatten das alles, von Obststand bis Kunsthandwerk war alles da, aber die Leute gucken nur, dann lohnt es sich nicht für kommerzielle Betreiber.“

Um den Haanern trotzdem etwas Besonderes auf ihrem Weihnachtsmarkt bieten zu können, organisieren sie neben anderen Aktionen mit dem Verein Närrische Zelle den „Haaner Wintertreff“ — ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm Haaner Vereine, von Künstlern und Musikgruppen. „Das wird komplett durch Spenden finanziert“, sagt Teddy Henschke.

Um alle Aktionen wie Wintertreff, Nikolausbesuch oder Teddybärentag anbieten zu können, plant das Paar das ganze Jahr. „Wir leben hier und wollen das auch erleben. Das liegt uns wirklich am Herzen. Zum Glück helfen uns jedes Mal viele gute Freunde, und auch die Stadt Haan mit allen Mitarbeitern unterstützt uns gut“, sagt Tina Boos-Henschke.

Manche Besucher wünschen sich stimmungsvollere Beleuchtung. „Die Beleuchtung der Pyramide und des Weihnachtstreffs finanzieren wir ebenfalls aus Spenden komplett selbst“, sagen Henschkes und überbrücken damit die Lücke im städtischen Finanzhaushalt, die das Erhellen der gesamten Innenstadt samt Markt unmöglich macht. Manche Besucher würden den Markt lieber vor heimeligerem Hintergrund wie an der Friedrichstraße oder im Park Ville d’Eu sehen — Vorschläge, die vielleicht tatsächlich mehr Flair ohne mehr Kosten bescheren könnten.

Ehepaar Henschke freut sich über alle Ideen und neue Helfer: „Gerne können alle mitmachen, die etwas verbessern oder uns unterstützen wollen.“ Sie melden sich unter Telefon 02129/8611 oder per E-Mail an info@teddys-ek.de.