Haaner Roboter macht Filmkarriere
Der kleine Roboter der Haaner Gymnasiasten ist in einem Kinospot zu sehen, der für die Messe „Ideenpark“ wirbt.
Haan. Die Haaner Gymnasiasten können gut mit Robotern — das haben sie zuletzt noch mit der Teilnahme am Finale des Roboterwettbewerbs bewiesen. Nun haben acht Schüler erneut einen Erfolg mit den kleinen Maschinen gelandet: Seit Anfang Juli watschelt ein weißer Roboter mit lachendem Gesicht durch den Werbetrailer für die Messe „Ideenpark“ in Essen, die von Thyssen-Krupp im August am Grugapark veranstaltet wird. Das Filmchen ist aktuell sogar im Kino zu sehen — zur Freude der Haaner Schüler und Informatik-AG-Lehrer Roland Stiebel.
Entstanden ist die Kooperation durch die Haanerin Birgit Schwitalla. Teil der Trailer-Idee der Düsseldorfer Firma MPG, die für den Werbefilm verantwortlich zeichnet, war ein eigenständig laufender Roboter, der kurzfristig filmreif und fertig gebaut sein musste. „Die ursprüngliche Annahme, man könne so etwas einfach im Internet finden und quasi fertig kaufen oder anmieten, erwies sich schnell als Fehleinschätzung“, erzählt Schwitalla, die mit der Umsetzung betreut war.
Nicht zuletzt inspiriert durch Zeitungsberichte fiel der Haanerin schnell die erfolgreiche AG des Gymnasiums ein. „Birgit Schwitalla rief mich an und fragte, ob wir uns vorstellen könnten, einen Roboter für den Film zu bauen“, erinnert sich AG-Lehrer Roland Stiebel. Die Antwort lautete ja — und die Haaner machten sich sogleich an die Arbeit.
„Wir hatten nicht viel Zeit: In einer Woche wurde ab nachmittags bis in den Abend hinein mit viel Pizza, Cola und Schokolade zur Stärkung gebastelt“, sagt Stiebel. Für die erfahrenen Roboterkonstrukteure war es eine Herausforderung: „Für die Wettbewerbe bauen wir Roboter, die funktionell sind und etwas können — greifen, fangen, schießen, fahren. Dieser Roboter sollte aber einfach auf zwei Beinen gehen können und menschliche Züge haben — wir nennen so etwas einen Humanoiden“, erklärt der Gymnasiallehrer.
Das war Neuland für Stiebel und die acht Schüler aus den Jahrgangsstufen acht bis zehn, die an der Umsetzung mitarbeiteten. „Wichtig war, dass er laufen kann, ohne umzufallen. Zum Vergleich: Die meisten Tiere haben vier Beine, um sicher zu gehen. Da kann man sich vorstellen, wie schwer es ist, einen Roboter auf zwei Beinen zu bauen.“
Doch sie meisterten die Aufgabe. Der Haaner „Robbie“, wie er liebevoll benannt wurde, begeisterte Agentur- und Filmemacher in Düsseldorf und lief einwandfrei „lächelnd-animiert’’ durchs Filmset bei ThyssenKrupp. Für ihre Mühe wurden die Schüler auch belohnt: Nicht nur, dass ihr Roboter es ins Werbefilmchen geschafft hat. Als Dank für ihren Einsatz haben sie Legobausteine für die AG und einen Gutschein vom Baumarkt bekommen. „Das können wir sogleich wieder für den Roboterbau verwenden“, freut sich auch ihr Lehrer.
Mehr als die materielle Belohnung wiegt der Erfahrungswert, den die Schüler aus einer solchen Arbeit mitnehmen. „Natürlich macht sich so ein Aushängeschild auch gut für spätere Bewerbungen“, weiß Roland Stiebel zu berichten.
Der Stolz der Schüler über ihren kleinen Roboter übertrifft aber zurzeit alles andere. „Wir gehen gemeinsam ins Kino, und wenn unser Trailer läuft, stehen wir auf, um laut auszurufen, dass das unser Roboter ist“, sind sich die Acht einig. Dass es ein echter Haaner Roboter ist, daran bleibt kein Zweifel: „Robbie“ hat seinen festen Platz in einer Vitrine im Haaner Gymnasium gefunden.