Hells Angels in Haan kontrolliert
Vor dem „Hells Angels“-Standort an der Elberfelder Straße in Haan hat die Polizei am Wochenende verstärkt Fahrzeuge angehalten.
Haan. Mit eigenen Beamten und Kräften der Bereitschaftspolizei hat die Kreispolizei Mettmann am vergangenen Wochenende verstärkt Fahrzeuge vor dem „Hells Angels“-Standort an der Elberfelder Straße in Haan angehalten. Wie die Polizei erst jetzt auf Anfrage berichtet, feierte ein Hells-Angels-Mitglied aus Goch dort am Samstag seinen Geburtstag. „Diesen Hinweis haben wir gehabt. Daher haben wir intensive Kontrollmaßnahmen sowohl in Haan als auch in Erkrath durchgeführt“, sagt Sprecher Ulrich Löhe.
In zwei Fahrzeugen wurden je ein Teleskop-Schlagstock und ein Einhand-Messer gefunden, die nach dem Waffengesetz verboten sind. Außerdem stellten die Einsatzkräfte Anzeigen wegen diverser Verkehrsverstöße und Beleidigung. Gerüchte aus Reihen der Anwohner, denen zufolge Mitglieder eines rivalisierenden Clubs aufgetaucht seien, bestätigt die Polizei nicht. Die Kontrollen „sind problemlos abgelaufen“, lautet das Resümee des Polizeisprechers. Und er verspricht: „Wir werden solche Kontrollen auch weiterhin durchführen. Wir wollen der Klientel zeigen, dass wir da sind.“
Gleichwohl bleibt bei den Anwohnern die Angst. Auch die Vermieter der ehemals italienischen Gaststätte sind erschrocken, denn sie wussten nicht, an wen sie ihr Haus eigentlich verpachten. „Die standen da auf einmal auf der Matte. Sie haben nicht gesagt, wir sind jetzt die Hells Angels“, erinnert sich das Ehepaar. Beide sind Rentner.
Gut zwei Jahre lang habe die ehemals italienische Gaststätte leer gestanden. Da war man froh, dass sich wieder etwas tat. „Wir haben gedacht, das sind jetzt Gastwirte, die das aufrecht machen wollen.“
Ein Vertrag wurde jedoch nicht unterzeichnet, das Geschäftsverhältnis nie schriftlich besiegelt. Und den Schlüssel händigte das Ehepaar an seine neuen Mieter im guten Glauben aus, dass diese die Gaststätte erst einmal renovieren wollen, bevor es dann mit dem Geschäftsbetrieb so richtig losgeht. Doch die Leute, die jetzt in dem Haus ein- und ausgehen, seien längst nicht mehr diejenigen, die damals „auf der Matte“ standen. „Wir waren da zu blauäugig“, sagt die Ehefrau niedergeschlagen. Die Miete sei nur in der ersten Zeit gezahlt worden, „wenn auch in Raten“. Seit einiger Zeit bleibe sie aus.
Die beiden Rentner haben sich nun einen Anwalt genommen. Erklärter Wunsch: „Dass sie schnellstens ausziehen.“ Mehr Unterstützung wünscht sich das Ehepaar auch von der Stadt Haan: „Ich habe mich gewundert, dass sich die Stadt ziemlich neutral verhält“, sagt die Haanerin.
Doch auch Landrat Thomas Hendele, oberster Polizeichef im Kreis, muss mit den Schultern zucken: „Bisher sind die noch nicht aufgefallen“, sagt er. Und dass die Miete nicht gezahlt wird, sei „eine zivilrechtliche Angelegenheit“. Tatsächlich ist die Polizei ab und zu am Ort, wenn es Beschwerden über ruhestörenden Lärm gibt, führt Sprecher Ulrich Löhe aus. Aber „wenn wir die Anwesenden aufgefordert haben, leiser zu sein, ist man dem auch nachgekommen“.
Dass sich in Haan die Hells Angels ausgerechnet aus dem niederrheinischen Goch niederlassen, habe damit zu tun, dass „ein maßgebliches Führungsmitglied der Hells Angels in Goch aus Hochdahl stammt.“ Zwischenzeitlich haben die Hells Angels das Inhaber-Ehepaar gefragt, ob sie die Gaststätte auch verkaufen wollen. „Doch wir haben da gar nicht drauf reagiert“, sagt die Ehefrau. Red