Helmholtz-Schüler bringen Satire auf die Bühne Wenn Künstliche Intelligenz zu Liegestützen rät

Hilden · Alle zwei Jahre entwickeln Schüler des Helmholtz-Gymnasiums eine Satire-Show und bringen diese auf die Bühne.

Wenn KI den Richter ersetzt, bietet das guten Stoff für Satire.

Foto: Helmholtzugymnasium Hilden/unbekannt

(Red) Wer heute Jugendlichen einen unkritischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) und digitalen Medien unterstellt, bekam durch die Satire-Show „KI, k.o. und Co – für Bildung & Kommunikation“ des Literaturkurses Helmholtzköpfe das Gegenteil bewiesen.

Ein schillernder Reigen aus Kurzfilmen, Szenen und Performances mit Rap-, Tanz- und Gesangseinlagen in wechselnden Kostümen zeigte, welch haarsträubende Auswirkungen das Ersetzen des Menschen durch KI haben kann. Dabei waren die schwungvoll erteilten Lektionen zu gesellschaftlichen und politischen Missständen nicht etwa durch KI produziert, sondern allesamt selbst erdacht, geschrieben und mit viel Herz und kreativem Witz gemacht.

Was passiert, wenn juristische Urteile über Schuld künftig aufgrund von KI-berechneten Wahrscheinlichkeiten gefällt werden? Was, wenn lebenswichtige Berufe mittels ChatGPT-Anleitung ausgeübt würden? Und während das Smarthome zunächst einen Zuwachs an Komfort verspricht, verkehrt es sich bald in sein unbequemes Gegenteil: KI zwingt uns wegen des errechneten Bewegungsmangels zu Liegestützen, bestraft Ungehorsam und am Ende gehorcht nicht das Smarthome uns, sondern wir ihm.

Weitere hochaktuelle Themen wurden mit faszinierender Energie vorgeführt und in bildstarken und erfindungsreichen Filmen umgesetzt – bildungspolitische Probleme, die Abhängigkeit von autoritären Staaten und etliches mehr. „Indem man die vielen Menschen in der Aula gespürt hat, kam so eine Kraft aus einem raus, die man selbst nicht vermutet hätte“, sagt Soufian Abounnajah, der die Menge gemeinsam mit anderen durch seine ungewöhnlichen und schmissigen Gesangsauftritte mitriss.

Die von Verena Wilkes geleitete Show gipfelte in einer fesselnden Schwarzlichtszene. Anhand überdimensionaler Köpfe wurde darin eindrucksvoll sichtbar, wie digitale Kommunikation in wüsten Hate-Speech kippen kann. Am Ende aber quollen Friedenstauben in allen Farben aus den Köpfen und bezauberten das heftig applaudierende Publikum. Man war sich einig: Die Lektionen der 60 beteiligten Helmholtzköpfe waren nicht nur blendend unterhaltsam, sondern auch sehr lehrreich!

(RP)