Hilden Ex-Schulleiter fordert Stopp von Elterntaxi-Aktion

Hilden · Noch bis zum 15. September läuft die Aktion „Bye, bye Elterntaxi“ an Hildener Grundschulen. Doch dabei seien Persönlichkeitsrechte verletzt worden, kritisiert ein ehemaliger Schulleiter.

Die Aktion richtet sich gegen sogenannte Elterntaxis.

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

(tobi) Die Aktion „Bye, bye Elterntaxi“ startet am Montag in die letzte Woche. Das von Schulen und zuletzt auch von der Verkehrswacht gelobte Projekt trifft aber nicht nur auf Gegenliebe: Gregor Späte, Schulleiter außer Dienst und heute Inhaber des Unternehmens „Mentorat für Schule“, hat die Stadt aufgefordert, das Projekt zu stoppen. Schulleitungen sollten „Bye, bye Elterntaxi“ boykottieren.

Denn dadurch würden die Persönlichkeitsrechte von 2000 Hildener Grundschuleltern und 1000 Grundschulkindern verletzt. Späte erklärt, dass „die Teilnahme der Schüler an dieser Erhebung auf dem Prinzip der Freiwilligkeit“ beruhe und es dafür „einer unmissverständlich abgegebenen, freiwilligen Willensbekundung in Form einer Erklärung oder sonstigen eindeutigen Handlung, durch die die betroffene Person ihr Einverständnis zur Datenverarbeitung erteilt“, bedürfe. Die Eltern seien aber lediglich informiert worden.

Späte fordert aber nicht nur Stadt und Schulen auf, das Projekt zu stoppen: „Das Mentorat für Hilden lässt die Einleitung einer einstweiligen Anordnung der zuständigen Gerichtsbarkeit zum Stopp der Aktion Elterntaxi prüfen“, erklärt er.

Seit dem 21. August erfassen die Lehrer der Klassen drei und vier an den Hildener Grundschulen, wie viele Kinder zu Fuß zur Schule gekommen sind. Bereits bei der Premiere der Aktion im vergangenen Jahr hatte sich Gregor Späte zu Wort gemeldet und Datenschutzbeauftragten sowie Schulaufsicht eingeschaltet. Die Stadt konterte die Kritik am Datenschutz damals damit, dass die Daten mittels einfacher Strichliste anonym erfasst worden seien.