Einsatz gegen Leerstand und Sanierungsstau Architekt aus Hilden soll Altstadt von Hückeswagen verschönern

Hilden/Hückeswagen · Gerade kleinere Städte büßen durch einen hohen Leerstand im Zentrum viel von ihrer Attraktivität ein.

(rue/elk) Das zwischen mehreren Talsperren gelegene Hückeswagen mag man von Ausflügen in die Natur kennen. Ein Architekt aus Hilden hat in dem Ort mit rund 15 000 Einwohnern nun auch beruflich zu tun. Nach einer europaweiten Ausschreibung bekam das Büro Christof Gemeiner Architekten den Zuschlag, dort als Stadtteilarchitekt zu arbeiten.

Gemeiner übernimmt ein Projekt, das im Zuge eines integrierten Stadtentwicklungskonzepts auf vier Jahre angelegt ist. Ziel ist die Verschönerung des Ortes in zentraler Lage. Er wird in erster Linie die Eigentümer von Immobilien der Altstadt und des Stadtzentrums dazu beraten, wie sie sinnvoll in die Sanierung und Aufwertung ihrer Gebäude investieren können. Außerdem soll das Architekturbüro Hausbesitzer in einem Erstgespräch kostenlos über notwendige bauliche Maßnahmen informieren und über Möglichkeiten, wie sie Fördermittel beantragen können.

Gemeiners Büro an der Walder Straße in Hilden besteht seit 1997 und hat sich auf Revitalisierungen von Innenstädten, Denkmalpflege, energetische Sanierungen und urbanes Wohnen spezialisiert. Beratend ist die Firma auch in Solingen, Lüdenscheid und Herne aktiv. Ein aktuelles Projekt in Hilden, in das das Büro involviert ist, ist die Erweiterung des Kinderheims an der Lievenstraße. Hier sollen zehn neue Wohneinheiten entstehen. Geplant ist ein klimafreundlicher Neubau, der als nachhaltig zertifiziert werden soll, sodass besonders zinsgünstige Kredite für die Finanzierung in Anspruch genommen werden können.

Die Revitalisierung von Innenstädten ist eine der wichtigsten Aufgaben der Stadtplanung. In Hilden haben Architekten wie Christof Gemeiner wenig zu tun. Ganz anders sieht es schon in direkter Nachbarschaft aus. So leidet Haan seit einigen Jahren unter einem hohen Leerstand in zentraler Lage. In den östlich gelegenen Landkreisen ist dieses Bild in vielen Städten fast schon typisch geworden.

Hückeswagen ist von einem solchen Zustand noch weit entfernt. Trotzdem: Leerstände seien auch hier ein Thema – und vor allem eine Nachnutzung, die sich hält, stellt Gemeiner fest. Sechs bis sieben Mal hat sich der Architekt die Stadt bereits genauer angeschaut und jede Menge Potenzial für seine Arbeit gefunden. Positiv sei, dass Hückeswagen viele Denkmäler und ein außergewöhnlich schönes Stadtbild habe. Im Mittelpunkt der Arbeit des Stadtteilarchitekten stehen hauptsächlich Dachsanierungen und der Austausch von Dachpfannen.

(rue/elk)