Grüne reagieren auf DUH-Ranking Wasserflächen und mehr Pflanzen könnten Hitze lindern

Hilden · Nach dem Ranking der Deutschen Umwelthilfe erinnert Bündnis 90/Die Grünen an fehlende Maßnahmen im Hitzeaktionsplan.

(elk) Der hohe Anteil an versiegelten Flächen im Stadtgebiet von Hilden ist durch eine Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) noch einmal bestätigt worden. 54,19 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche ist versiegelt. Diese Fläche ist nicht identisch mit dem Stadtgebiet, sie umfasst Flächen für Wohnhäuser, Industrie und Gewerbe sowie Flächen für Sport, Freizeit und Erholung, Verkehrswege und Friedhöfe.

Auf das „mäßige Abschneiden“ im DUH-Ranking reagiert nun die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Hilden. Die Stadt sei nicht ganz unvorbereitet auf höhere Temperaturen in der Zukunft, erklärte Fraktionsvorsitzende Helen Kehmeier. Die Stadtverwaltung habe nicht zuletzt aufgrund der Beharrlichkeit ihrer Fraktion mit der Entwicklung eines Hitzeaktionsplans einen „Schritt in die richtige Richtung“ machen können. Unterstützt worden sei dieses Projekt vonseiten der Stadtverwaltung durch Sozialdezernent Sönke Eichner und seinem Team.

Vor allem die Stadtmitte sei aufgrund dichter Bebauung jedoch hohen Temperaturen stark ausgesetzt. Am Tag aufgeheizte Gebäude geben die gespeicherte Wärme noch nachts ab. Eine stärkere Bepflanzung und Wasserflächen würden der Luft die Wärme durch Verdunstung entziehen. Im Hitzeaktionsplan aufgeführte Lösungen wie Wasserwände, Vernebelungsanlagen und Wasserspender könnten den Temperatureffekt lindern. „Das sind Projekte mit geringem Aufwand, aber großem Nutzen“, betont Jan Volkenstein, sachkundiger Bürger für die Grünen im Umwelt- und Klimaschutzausschuss.

Langenfeld kann in mancherlei Beziehung Vorbild sein

Leider seien weitere städtebauliche Maßnahmen wie Gründächer und sogenannte Pocket-Parks, also kleine Freiräume im urbanen Raum, die gärtnerisch genutzt werden können, im Hitzeaktionsplan nicht berücksichtigt. Wasserflächen wie früher der Springbrunnen vor der Sparkasse oder die Wasserflächen vor dem einstigen Kaufpark seien nach Angaben der Stadtverwaltung aufgrund von Kosten, Tiefgaragen oder anderen Nutzungen kaum umsetzbar, verweist Kehmeier auf eine Stellungnahme der Stadt zu einem Antrag der Grünen aus dem Jahr 2021. Hier lohne sich der Blick nach Langenfeld, stellt die Fraktionsvorsitzende fest: „Unsere Nachbarstadt macht es vor und hat innerstädtisch mehrere Wasserspiele, Vernebelungsanlagen und sogar einen Brunnen über einer Tiefgarage errichtet.“

(elk)