100 Tage vor Sessionsbeginn Was machen Karnevalisten im Sommer?

Hilden · In genau 100 Tagen startet am 11.11. die Karnevals-Session. Für die meisten Hildener ist dieser Tag im November wohl die erste Karnevals-Veranstaltung einer Session. Wie sieht es aber bei den eingefleischten Karnevalisten aus?

Einfach mal Pause machen? Auch im Sommer können Karnevalisten wie CCH-Präsident Stefan Schlebusch nicht immer die Beine hochlegen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ornate wollen bestellt, Orden entworfen und Sponsoren gesucht werden. Unterdessen trainieren die Garden fleißig ihre eindrucksvollen Hebefiguren und minutenlangen Choreografien. Die Karnevalisten haben auch jetzt im Hochsommer einiges zu tun. „Bis Ostern habe ich frei – aber dann geht es schon wieder los“, berichtet Philipp Jüntgen vom Carnevals Comitee Hilden (CCH).

Die erste Aufgabe sei dann, die kommende Session zu planen, um einen Überblick über die anstehenden Termine zu bekommen. Auch ein neues Prinzenteam müsse gesucht werden, berichtet Jüntgen. Traditionell werden die neuen Prinzenpaare Im Zeitraum zwischen Ende Mai und Anfang Juni vorgestellt. Die Sommerfeste fungieren neben der Vereinsbindung und zum Spendengenerieren auch als erste öffentliche Auftritte der neuen Prinzenpaare. Außerdem seien sie jedes Jahr ein willkommener Anlass für die Garden, mal wieder aufzutreten und Bühnenluft zu schnuppern, wenn auch in zivil.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müsse das Programm für die Kürung schon stehen, berichtet Jüntgen. Externe Künstler müssen jetzt schon gebucht sein – nur noch an den internen Programmpunkten lasse sich jetzt etwas rütteln. Das CCH steckt aktuell jedenfalls schon knietief in der Planung für den 11. November. Philipp Jüntgen als eingefleischter Karnevalist hat den wichtigen Termin fest im Blick und weiß: „Das ist jetzt nicht mehr lang!“

Außerdem birgt die Planung in diesem Jahr einige besondere Herausforderungen, weiß der Sprecher des CCH. „Wir haben unsere heißen Tage ja schon im letzten Jahr in die Stadthalle verlegt.“ Die größte Herausforderung für die Dachorganisation der karnevalistischen Mitgliedsvereine in Hilden in der Planung der kommenden Session läge in der Finanzierung.

Auch die einzelnen Vereine bangen. Trecker, Wurfmaterial und alles, was es für einen Rosenmontagszug braucht, wollen finanziert werden. Doch die Stadt zögert. Bereits im vergangenen Jahr gab es maßgebliche Kürzungen, berichtet Jüntgen. Die Zuschüsse seien weitaus weniger hoch ausgefallen als bisher – 12 600 Euro „freiwilligen Zuschuss für Brauchtumsveranstaltungen“ gab es in diesem Jahr. Für die kommende Session steht laut dem Sprecher des CCH eine komplette Streichung der städtischen Zuschüsse im Raum. Weil der Haushalt allerdings erst in der letzten Ratssitzung im Dezember entschieden wird, weiß der CCH heute nicht, was ihm für die Session blüht. „Das heißt, wir kalkulieren erst einmal ohne die Zuschüsse der Stadt“, erklärt Jüntgen.

Mitgliederbindung ist für das
CCH eine Herausforderung

Eine weitere wichtige Aufgabe für den Sommer besteht für den CCH in der Mitgliederbindung. Man habe erkannt, dass der Zulauf durch die Garden käme. In Hilden fänden diese regen Anklang, berichtet Jüntgen. „Nach Corona haben wir da jetzt mittlerweile wieder ruhigeres Fahrwasser erreicht“, meint er. Wichtig für den Verein sei es jetzt, den Übergang vom Tanz in der Garde auch zu sonstigem Engagement für den Verein zu finden. Bei der Narrenakademie passiere das durch eine dedizierte Jugendgruppe. „Die haben ihre eigene Whatsapp-Gruppe und unterstützen bei Veranstaltungen als Helferteam“, erklärt der Sprecher. Die Bindung von Jugendlichen an den Verein sei wichtig, da der Altersschnitt bei den „klassischen Mitgliedern schon deutlich steigt“, stellt Jüntgen fest.