Hilden feiert ein buntes Fest der Folklore und der Vielfalt

Zum „Fest der Völker“ kamen gestern Hunderte auf den alten Markt.

Hilden. Schwungvolle Musik erfüllt den alten Markt, während auf der Bühne ein temperamentvoller Tanz gezeigt wird, der auf dem gut besuchten Platz für Begeisterung sorgt. Es sind die Mitglieder der Folkloregruppe „Borac“ aus Solingen, die der Jugoslawisch-Deutsche Kulturverein Hilden für einen Auftritt beim „Fest der Völker“ gewinnen konnte. „Das Fest wird seit 1979 gefeiert“, erinnert sich Bürgermeisterin Birgit Alkenings. Alle zwei Jahre wird es gefeiert, nur eine Ausnahme gab es bisher — im Jahr 1993 wurde es wegen des Brandanschlags im benachbarten Solingen kurzfristig abgesagt.

Foto: Staschik

„Das Fest ist Teil der Integration in Hilden“, betont die Bürgermeisterin. Hier hätten die Vereine die Möglichkeit, sich zu präsentieren, zu zeigen, dass sie zu Hilden gehören, genauso hätten die deutschstämmigen Hildener die Gelegenheit zu sehen, wie vielfältig und bunt ihre Stadt ist. Schon am Donnerstag fand ein Fußballspiel zwischen einer Mannschaft aus Flüchtlingen und einem Team der Verwaltung statt. „Es ist 6:4 ausgegangen“, erzählt Michaela Neisser vom Amt für Soziales und Integration. Die Flüchtlinge haben gewonnen. „Aber es war eine Aufholjagd.“ Die Luft auf dem alten Markt ist durchwebt von köstlichen Düften. Der Slowenische Kultur- und Sportverein Maribor brät Cevapcici, am Stand des Circolo Italo-Tedesco Hilden gibt es Pizza und Bauchspeck, der Griechisch-Deutsche Freundeskreis Hilden hat Couscous mitgebracht, während der russische Verein WiD Blinis und Piroschki anbietet. „Wir haben derzeit vierzig Mitglieder“, sagt Tatjana Michel, Gründerin von WiD. Alle, die aus der damaligen Sowjetunion gekommen sind, seien inzwischen integriert. Sie selbst lebt seit 25 Jahren in Hilden. „Ich bin eine Hildenerin“, sagt sie bestimmt: „Hilden finde ich klasse.“ So geht es auch Erhan Akyol, Vorsitzender der Türkischen Ditib-Gemeinde, der das Fest mitorganisiert hat. „Wir haben mit der Bevölkerung offene Gespräche“, sagt er. Die rund 300 Mitglieder fühlen sich in Hilden wohl.

Auch die Besucher des Festes genießen die Vielfalt. „Dieser Kuchen ist super lecker“, schwärmt Verena Moll. Die Hildenerin kommt gerne zum Fest der Völker. „Hier kann man etwas von den anderen Kulturen miterleben“, sagt sie. Allein durch das Bühnenprogramm, aber auch durch die Spezialitäten.