Haan/Hilden Für 4300 i-Dötzchen beginnt die Schule

Hilden/Haan. · Donnerstag ist ein ganz besonderer Tag nicht nur für die Schulstarter (4300 im Kreis), sondern auch für ihre Eltern und Großeltern. Und alle anderen Verkehrsteilnehmer. Sie sollten besonders vorsichtig und umsichtig unterwegs sein, bittet die Polizei.

 i-Dötzchen Johannes trainiert fleißig seinen künftigen Schulweg, den er ab Donnerstag täglich gehen wird.

i-Dötzchen Johannes trainiert fleißig seinen künftigen Schulweg, den er ab Donnerstag täglich gehen wird.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Johannes zählt die Tage: Am heutigen Dienstag sind es nur noch zwei bis zu seiner Einschulung. Klasse 1 b, Koala-Klasse an der Elbsee-Grundschule. Er freut sich schon wahnsinnig auf den neuen Lebensabschnitt – so wie viele i-Dötzchen, die ab Donnerstag keine Kindergartenkinder mehr sind, sondern Schulkinder. Das ist ein wichtiger Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Manchen Eltern und Großeltern wird es wehmütig ums Herz. Hermann Hesse hat das in seinem Gedicht „Stufen“ mit der berühmten Zeile „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ treffend beschrieben.

Auf die fünf- und sechsjährigen Schulanfänger wartet aber noch eine zweite Premiere: Sie nehmen ab jetzt am Straßenverkehr teilt. Daran erinnert die Polizei. Und bittet alle erwachsenen Verkehrsteilnehmer um ganz besondere Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme.

Kinder sind beim Überqueren von Straßen oft noch unsicher

Denn Kinder können Entfernungen und Geschwindigkeiten noch nicht richtig einschätzen. Deshalb sind sie insbesondere beim Überqueren von Straßen häufig noch etwas unsicher. Deshalb sollten Auto-, Lastwagen-, Motorrad- und Radfahrer besonders auf Kinder achten, die am Straßenrand stehen. „Seien Sie jederzeit bremsbereit und fahren Sie vorsichtig heran“, bittet die Polizei. Johannes‘ Eltern haben mit dem Sechsjährigen auch schon oft den Schulweg geübt, damit er sich sicher fühlt – so wie viele andere Eltern. Kinder haben aufgrund ihrer geringeren Größe eine komplett andere Wahrnehmung des Straßenverkehrs als Erwachsene. Dies gilt vor allem an allgemein schlecht einsehbaren Stellen, wie zum Beispiel an Straßen, an denen geparkte Autos oder andere Hindernisse die Sicht behindern. Fahrzeugführer müssen sich beim beim Abbiegen und Herausfahren aus Grundstückseinfahrten vergewissern, dass der Weg frei ist. Hinter einer Mauer oder einer Hecke könnte ein Kind zu Fuß auf dem Weg zur Schule sein.

Der kürzeste Weg zur Schule sei nicht unbedingt der sicherste, mahnt die Polizei. Schulanfänger (und ihre Eltern) sollten stark befahrene Straßen meiden und beim Überqueren von Straßen Verkehrsinseln, Fußgängerampeln und Zebrastreifen nutzen.

Die Experten appellieren an die Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto bis auf den Schulhof zu fahren. So hätten es die Schulstarter viel schwerer zu lernen, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen. Die Kreispolizei kündigt für die nächsten Wochen verstärkte Verkehrskontrollen rund um die Grundschulen an.

Der Anteil der Kinder an der Gesamtbevölkerung des Kreises Mettmann beträgt 13,7 Prozent (Stand der Daten 31. Dezember 2018). Von diesen 66 621 Kindern wurden 168 im Jahr 2019 als Beteiligte an einem Verkehrsunfall erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr (174) sank die Anzahl der beteiligten Kinder um 3,45 Prozent. Von den beteiligten Kindern wurden 157 Kinder verletzt, davon 20 schwer und 137 leicht. Im Vergleich zu 2018 (166) sank die Anzahl der verletzten Kinder um neun beziehungsweise 5,24 Prozent. Von den 157 verunglückten Kindern waren 52 Kinder als Mitfahrer unterwegs (62 im Jahr 2018). Die Anzahl der verletzten Kinder auf dem Schulweg sank im Vergleich zum Vorjahr von 26 auf 23. Dies entspricht einem Rückgang um 11,54 Prozent.