Entwicklung seit 2021 Hospizbewegung Hilden freut sich über eine Spende von 25 000 Euro

Hilden · Die Hospizbewegung hat eine großzügige Spende erhalten. Die Spenderin möchte aber anonym bleiben.

Rainer Pennekamp, Vorsitzender der Hospizbewegung Hilden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ingrid Franken (Name geändert) ist 82 Jahre. Zum jetzigen Zeitpunkt ihres Lebens hat sie sich auch bereits mit dem Thema Sterben befasst. Zwar ist die Hildenerin kein Mitglied in der Hospizbewegung Hilden, hat sich aber bereits ausgiebig über den Verein informiert und ist ihm wohlgesonnen. Daher war es für sie auch naheliegend, dass sie ihr Erspartes an die „Hospiz- und Palliativ-Stiftung Hilden“ übertrug. „Früher habe ich das Hospiz in Erkrath unterstützt, jetzt wollte ich aber als Hildenerin, dass das Geld auch in Hilden bleibt“, betont die rüstige Seniorin, die allein lebt. „Denn man sollte auch würdig sterben können.“

Bei der Summe, die Franken an die Hospiz- und Pallativstiftung gespendet hat, handelt es sich um eine Summe von 25 000 Euro. Ein Betrag in dieser Größenordnung ist eher selten, aber kein Einzelfall. Denn die Stiftung war im Jahr 2021 errichtet worden, nachdem der Verein eine ihm zuerkannte Erbschaft in Höhe von rund 105 000 Euro erhalten hat. Ziel war es, diesen Betrag anspruchsvoll zu verwenden. Es handelt sich um eine Treuhandstiftung. Diese verwaltet in Abstimmung mit dem Vereinsvorstand das Stiftungsvermögen.

„Der Wunsch der Hildener Hospizbewegung ist es, dass durch Zustiftungen ein größerer Kapitalstock aufgebaut werden kann“, erklärt Rainer Pennekamp, Vorsitzender des Vereins der Hospizbewegung. „Langfristiges Ziel ist die Finanzierung von stationären Plätzen zu ermöglichen, in jedem Fall aber durch die Anlage des Stiftungskapitals (über die örtliche Sparkasse) die ambulante Begleitung von Sterbenden und Trauernden in Hilden abzusichern.“

Die Hospizbewegung Hilden ist als ambulanter Hospizdienst im Jahre 1999 gegründet worden und durch ihre inzwischen mehr als 470 Mitglieder fest in der Hildener Bevölkerung verankert. Der Verein berät und unterstützt Menschen in der schwierigen Lebenssituation, wenn sie oder nahe Angehörige eine lebensbegrenzende Erkrankung haben. Da die meisten Menschen sich wünschen, zu Hause zu sterben, versuchen die Mitglieder alles, um eine ambulante Versorgung im gewohnten Umfeld zu gewährleisten und arbeiten eng mit lokalen Pflegediensten, Krankenhäusern, Palliativstationen und auch den stationären Hospizen der benachbarten Städte zusammen.

Im Jahre 2022 erhielt die Stiftung weitere Zuwendungen in Höhe von 27 000 Euro aus einer kleineren Nachzahlung aus der Erbmasse sowie aus der Zuführung von Vereinsmitteln. Anfang dieses Jahres kam dann die Spende von Ingrid Franken, die zwar nicht namentlich in der Zeitung erscheinen möchte, aber hofft, dass es weitere Nachahmer geben wird.

Der Verein erwartet in 2023 einen weiteren Zuwachs des Stiftungskapitals. Eine in 2022 verstorbene Frau hatte die Hospizbewegung in einem notariell beurkundeten Testament zur Alleinerbin bestimmt. „Für die Stiftung bedauerlich, dass noch ein zweites älteres, sogenanntes Berliner Testament existiert und in Frage steht, ob die Erblasserin eine Änderung des älteren Testaments vornehmen durfte. Wir rechnen damit, dass beide Parteien sich in naher Zukunft vergleichen, um einen langen Rechtsstreit zu vermeiden“, erläutert Pennekamp.

Die Hospizbewegung finanziert ihre Tätigkeit aus Mitgliedsbeiträgen sowie öffentlichen und privaten Zuwendungen, um ihre Arbeit fortführen zu können. Größere Spenden wie die von Franken werden der Stiftung zugeführt. Auf die Gründung ist Pennekamp stolz. „Es hat sich auf jeden Fall gelohnt und wer weiß... Schließlich haben alle stationären Hospize einmal mit einer Stiftung angefangen.“