Graf-Recke-Stiftung in Hilden Mitarbeiter des Ahorn-Karrees freuen sich über Übungspuppe

Hilden · Die Schaffrath-Stiftung spendete Übungspuppe fürs modellhafte Dorotheenviertel.

Besuch im Ahorn-Karree: Marek Leczycki (Geschäftsbereichsleiter der Graf-Recke-Stiftung), Frederic Schaffrath, Özlem Yılmazer (Leiterin des Referats Fundraising) und Pflegedienstleiter Karim Zeidi.

Foto: Schaffrath-Stiftung

(Red) Der Anteil an Menschen mit demenzieller Veränderung steigt stetig. Die Herausforderungen für Altenheime und ihr Pflegepersonal sind immens. Denn die Bedürfnisse von Demenz-Patienten sind andere als die von anderen Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen. Ein Leuchtturmprojekt in der Pflege Demenzkranker ist im Hildener Westen entstanden – und hat sich jetzt über eine Spende der Schaffrath-Stiftung freuen können.

Das von der Graf-Recke-Stiftung gebaute Ahorn-Karree sieht auf den ersten Blick aus wie eine WG. Oder genau genommen wie vier Wohngemeinschaften. Denn für jeweils zwölf Bewohner mit Demenz sind Bereiche in vier verschiedenen Lebens- und Wohnstilen eingerichtet worden. „Die Biografie endet nicht mit der Demenz“, sagt Marek Leczycki, Geschäftsbereichsleiter der Graf-Recke-Stiftung. Heißt: Wer früher traditionell im Gelsenkirchener Barock und mit Schlager gelebt hat, weiß diese Umgebung auch in der neuen Lebenssituation zu schätzen. „Von der Einrichtung über die Zeitung bis zu den Bildern an der Wand findet man diese Lebensstile in den einzelnen Bereichen wieder“, sagt Alexandra Czenia-Kunz, Einzugsmanagerin. Das Licht ist warm und freundlich, der Klang im Raum durch eine Akustikdecke gedämpft. Es gibt – neben den Einzelzimmern zum Zurückziehen – eine große Gemeinschaftsküche, einen wohnlichen Gemeinschaftsbereich und einen 12 000 Quadratmeter großen Sinnesgarten.

Schon nach wenigen Wochen merken die Betreuer einen markanten Unterschied. „Die Bewohner sind deutlich ruhiger, ausgeglichener und brauchen im Schnitt weniger Medikamente“, sagt der Geschäftsbereichsleiter.

Noch ist das Karree nicht komplett. Der Dorotheenboulevard, quasi eine kleine Einkaufsstraße in der Anlage, wächst noch. Einen Friseursalon gibt es dort schon. Ein Lebensmittelladen wird noch folgen. „So können die Bewohner auch zusammen mit ihren Angehörigen ein wichtiges Stück Alltagsleben in ihrer neuen Umgebung erhalten“, sagt Özlem Yılmazer, Leiterin des Referats Fundraising.

Vieles muss über Spenden finanziert werden. Das gilt auch für die Demonstrationspuppe, die mit Hilfe der Spende der Schaffrath-Stiftung nun angeschafft werden kann. „An ihr üben unsere Pflegeschüler ein, wie man Spritzen setzt und einen Katheter legt“, erklärt Pflegedienstleiter Karim Zeidi. Frederic Schaffrath war nach der Führung durch den Neubau von Konzept und Umsetzung angetan. „Das ist sehr beeindruckend, mit wie viel innovativen Gedanken und auch mit viel wie Herzblut hier für die Patienten gearbeitet wird.“

(RP)