Bildung in Hilden „Das wird zu Lasten der Kinder und Familien gehen“

Hilden · Nach dem Hildener Jugendamtselternbeirat meldet sich jetzt auch eine Grundschulleiterin zu Wort.

Manches Kind braucht beim Übergang von der Kita in die Grundschule besondere Unterstützung. Eine Hildener Pädagogin appelliert jetzt an Politik und Verwaltung, das entsprechende Förderprogramm nicht einzustellen.

Foto: dpa/Armin Weigel

(arue) Gegen das Ende der Übergangshilfe von der Kita zur Schule in Hilden spricht sich mit Tina Ritterbecks, Rektorin der Wilhelm Busch-Schule in Hilden, jetzt auch eine Pädagogin aus. Zurzeit überlegt die Stadtverwaltung, dieses Förderprogramm aus Spargründen einzustellen.

Ritterbecks erinnert an die Gründe, die einst für die Einführung des Programms sprachen: „Die Phasen des Übergangs sind für ein Kind wissenschaftlich erwiesenermaßen immer mit besonderen Herausforderungen verbunden.“ Aus diesem Grund hätten sich die Stadt Hilden und die Schulen schon früh auf den Weg einer betreuten Übergangsbegleitung gemacht. Hierzu gehören sowohl Beratungsangebote, wie auch konkrete Hilfen der Begleitung in Alltagsfragen und behördlichen Herausforderungen, die mit solch einem Lebensabschnitt für die Familien verbunden sind.

„KiTa und Grundschule leisten hier bereits einiges an Arbeit durch Vorbereitungs-Sequenzen in der KiTa oder auch Frühförderprogrammen in der Grundschule.“ Im Sinne einer Bildungschancen-Gleichheit sei es diesen Institutionen jedoch nicht möglich, allen Kindern die gleichen Chancen zu ermöglichen. Hierfür sei eine engmaschige Begleitung schon vor der Einschulung notwendig, „aber auch eine Begleitung während der ersten Schulwochen muss gewährleistet werden können“, sagt Ritterbecks.

So hätten die Mitarbeitenden der Diakonie an ihrer Schule „einen wertvollen und unterstützenden Beitrag geleistet, um den Kindern – allen Kindern – einen guten Start in ihre Schulzeit zu ermöglichen. Hier konnten Kinder ,abgeholt‘ werden, die in dem System Schule nicht hätten aufgefangen werden können.“ Dies stelle einen großen Beitrag zu der Chancengleichheit auf Bildung dar, den die Pädagogen sehr zu schätzen wüssten.

Durch die qualifizierte Unterstützung der Diakonie-Mitarbeitenden habe sehr eng im Schulterschluss agiert und voneinander auch weiter profitiert werden können. Die Zusammenarbeit mit der Diakonie sei eine große Unterstützung für Kinder und Schule und stelle derzeit einen festen Bestandteil des Schulprogramms dar.

„Sollte dies nicht länger möglich sein, ist absehbar, dass dies zu Lasten der Kinder und Familien gehen wird“, warnt Ritterbecks. Die Systeme KiTa und Schule könnten im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Lücke, die diese wertvolle Arbeit hinterlassen würde, nicht schließen. „In den Zeiten mit vielen zusätzlichen Einschränkungen der Bildungsmöglichkeiten wäre es aus Sicht unserer Schule eine fatale Entscheidung, diese Unterstützung an einer Stelle, wo direkt in engem Schulterschluss mit Schule und KiTa gearbeitet werden konnte, die Unterstützung zu streichen“, so Ritterbecks.

(arue lua)