Verkehr in Hilden Situation im Parkhaus am Itter-Karree sorgt für Unmut

Hilden · Wer sein Fahrzeug im Parkhaus am Itter-Karree abstellt, sollte an seine Bankkarte denken. Barzahlung ist an den meisten Automaten nicht möglich. Und nicht nur darüber ärgert sich so mancher Kunde.

Barzahlung ist an diesen Automaten im Parkhaus am Itter-Karree nicht mehr möglich.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit einem leichten Anflug von Verzweiflung dreht sich der etwa 60 Jahre alte Mann um. „Vielleicht funktioniert ja Ihre Karte“, sagt er zu einem anderen Kunden und lässt diesen an den Automaten. Er selbst stellt sich an das zweite Gerät an und hat kurz darauf Glück: Die Geldkarte verwindet im Schlitz und endlich wird die Parkgebühr in Höhe von 1,50 Euro abgebucht.

Eigentlich hat doch jeder meist noch ein paar Münzen in der Hosentasche, um eine so kleine Rechnung zu begleichen. Warum also mit der Karte zahlen? Der Grund: Barzahlung ist an den Automaten im Parkhaus am Itter-Karree nicht mehr möglich und das ärgert so manchen Kunden, der hier sein Auto abstellt. Darüber beschwerte sich auch eine Hildenerin gegenüber der Redaktion. Sie sagt: „Früher konnten wir mit Scheinen oder Münzen zahlen, das ist jetzt nur noch an der Ausfahrt möglich.“

Barzahlung soll nur noch an
der Ausfahrt möglich sein

Doch auch das ist offensichtlich nicht immer einfach so möglich. Sie schildert einen Fall, der sich so zugetragen haben soll: Ein etwa 80 Jahre alter Mann, der seine Parkkarte verloren hatte, wollte mit Bargeld bezahlen. Der Schlitz für die Scheine am Gerät an der Ausfahrt sei zugeklebt gewesen und der Schlitz für die Münzen ließ das Geld durchrutschen. Zu viert habe man dort gestanden und über die Gegensprechanlage um Hilfe gebeten. Es habe eine pampige Antwort von einer Frau gegeben, die die Kunden aufforderte, das Geld in den Geschäften des Itter-Karrees wechseln zu gehen. Der ältere Herr jedenfalls, der habe auch keine EC-Karte gehabt, schildert die Frau. Sie habe schließlich mit ihrer Karte seine Ausfahrt bezahlt und von ihm im Tausch das Bargeld angenommen.

Tatsächlich sei das nicht das einzige Ärgernis für sie gewesen, berichtet die Hildenerin. So sei der Standort am Itter-Karree in einem deutlich schlechteren Zustand als die anderen Parkhäuser im Stadtgebiet. Sie berichtet von defekten Fahrstühlen und abgesperrten Treppenhäusern.

Ein Besuch vor Ort bestätigt einige Mängel. Von den beiden Fahrstühlen, die runter zum Saturn und noch weiter runter ins Foyer des Karrees führen, war einer unübersehbar außer Betrieb: Vor der Lifttür war ein Werbeständer aufgestellt worden. Am anderen Ende des Parkhauses gibt es einen weiteren Fahrstuhl, der jedoch auch nach minutenlangem Warten nicht kommt. Der Weg zurück durchs Parkhaus führt durch zeitweilig unbeleuchtete Passagen.

Michael Stoica, Geschäftsführer des Saturn-Marktes, kann die Mängel bestätigen. Ein Fahrstuhl ist seit mehr als zwei Monaten defekt. Mehrmals in der Woche bildet sich eine Menschentraube vor den Automaten, weil diese ebenfalls nicht funktionieren. Eigentlich dauern diese Probleme an, seitdem er vor rund zwei Jahren die Leitung des Marktes übernommen hat, berichtet er. Neu seien die Probleme mit der Beleuchtung, diese habe vor zwei Monaten noch funktioniert, berichtet Stoica weiter.

Betreiberin des Parkhauses ist die Contipark Parkgaragengesellschaft mit Sitz in Berlin. Für eine Anfrage an das Unternehmen per Telefon brauchte es etwas Geduld („Sie werden schnellstmöglich mit einem Mitarbeiter verbunden“). Nach einer Viertelstunde nahm endlich eine Mitarbeiterin den Hörer ab und erklärte tatsächlich, dass das Unternehmen so groß sei, dass sie keinen Ansprechpartner aus der Presseabteilung nennen könne.

Automaten sollen 2024
erneuert werden

Auf eine E-Mail antwortete das Unternehmen schließlich. Es sei lediglich für den Fahrstuhl im Parkhaus verantwortlich, nicht jedoch für die Fahrstühle, die die Geschäfte mit dem Parkhaus verbinden. Man sei im Austausch mit dem Center-Management und dränge auf eine baldige Abhilfe. Für den Lift im Parkhaus gilt: „Leider sind Ersatzteile aufgrund des Alters des Fahrstuhls nur schwer zu bekommen und damit verbundene lange Wartezeiten die Regel.“

Älteren Datums sind der Stellungnahme von Contipark zufolge auch die Parkscheinautomaten. Man wolle bald neue Automaten aufstellen, entsprechende Ausgaben seien im Budget für 2024 eingeplant. Und auch nach dem Austausch der Geräte wird es beim Bezahlen mit Karte an den Automaten bleiben: „Hintergrund für deren Einsatz ist auch, dass es in Deutschland seit der Corona-Pandemie einen verstärkten Trend zum bargeldlosen Bezahlen gibt.“ Wer unbedingt mit Bargeld bezahlen möchte, könne dies aber weiterhin an der Ausfahrt tun.