Hilden verliert 1118 Einwohner

Laut der Volkszählung von 2011 gibt es weniger Bürger als bisher gedacht.

Hilden. Wer sind die Hildener, und wie viele gibt es? Um das herauszubekommen, gab es 2011 — Stichtag war der 9. Mai — die EU-weite Volkszählung Zensus. Dessen Ergebnisse liegen jetzt vor und sorgen in vielen Städten für Überraschungen. Auch in Hilden weicht das Ergebnis von der bisher angenommenen Zahl ab.

Laut Zensus hat Hilden 54 390 Einwohner — Stand Mai 2011. Bisher war die offizielle Zahl der Einwohner 55 508; das sind 1118 Menschen mehr als im Zensus ermittelt. Es gibt sogar noch eine dritte Zahl: „Anhand des Melderegisters führen wir eine eigene Statistik“, sagt Klaus Helmer, der im Haupt- und Personalamt unter anderem für die Statistik zuständig ist.

„Die liegt bei 56 000 und ein bisschen“, sagt er. Deshalb sei das Erstaunen groß gewesen, als das Zensus-Ergebnis bekanntwurde. Woher diese Unterschiede kommen, kann Helmer nicht sagen.

Allerdings hat die laut Zensus geringere Einwohnerzahl keine unmittelbaren Folgen für Hilden, betont Helmer. Als steuerstarke Stadt bekommt Hilden keine Mittel aus der Gemeindefinanzierung des Landes — die sogenannten Schlüsselzuweisungen. Vielleichte helfe die Zahl der Stadt bei der Abundanzabgabe, wenn sie denn komme, scherzt Helmer, und spricht dabei von der Abgabe wohlhabender Städte an Pleitestädte, die das Land NRW plant.

Laut Helmer ist die Einwohnerzahl wichtig für Planungen wie den Bedarf an Kindergartenplätzen oder Schulen. „Um Konsequenzen zu nennen, ist es aber noch zu früh“, sagt er. Am 18. Juni ist ein Treffen der Städte im Kreis Mettmann geplant, um die Zensus-Ergebnisse und die Konsequenzen zu besprechen.

So oder so liefert die Zählung jedoch einen interessanten Einblick in die Struktur der Hildener Bevölkerung. So leben in der Stadt weniger Männer (26 060) als Frauen (28 330). 91,6 Prozent der Hildener sind Deutsche, 8,4 Prozent Ausländer. 47,7 Prozent sind verheiratet oder leben in einer Lebenspartnerschaft, die Singles haben einen Anteil von 35,9 Prozent.

Bei der Religion haben die Katholiken knapp die Nase vorn: 35,7 Prozent zu 31 Prozent Protestanten. Die größte Altersgruppe ist mit 11 290 Menschen die der 50- bis 64-Jährigen, gefolgt von den 40- bis 49-Jährigen (9580) und den 65- bis 74-Jährigen (7250). Die Gruppe der Hildener, die 75 Jahre oder älter sind, zählt 5690 Personen. Mit 5900 Menschen sind die 30- bis 39-Jährigen die viertgrößte Gruppe.

Erwerbstätig sind 53,9 Prozent der Hildener, 2,6 Prozent sind arbeitslos. Die Übrigen (43,5 Prozent) sind Nichterwerbspersonen, also zum Beispiel Hausfrauen, Rentner und Kinder. 6,7 Prozent der Hildener haben keinen Schulabschluss, 25,7 Prozent keine abgeschlossene Ausbildung. Hingegen haben 16,1 Prozent einen Hochschulabschluss und 33,6 Prozent das Abitur oder Fachabitur.