Hilden Die Top-Acts der Jazztage

Hilden · „Rhythm saves the world“ ist zugleich Motto und Statement für das 25-jährige Bestehen der Hildener Jazztage – angelehnt an einen Titel von Louis Armstrong. Nur im gemeinsamen Miteinander können wir die aktuelle Krise überwinden, glaubt künstlerischer Leiter Peter Baumgärtner: „Und die positive Kraft der Musik wird uns dabei helfen.“

Persönlicher Höhepunkt: Festival-Macher Peter Baumgärtner sitzt hinter seinem Drumset und spielt mit seiner Band Accordion Affairs.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(Red) Er gilt als wahrer „Hexer“ auf seinem Instrument: Gunther Tiedemann, Musiker, Komponist, Arrangeur, Dozent und Autor, spielt Cello. Scheinbar mühelos entlockt er den vier Saiten gänzlich ungewohnte Klänge - mal glaubt man, eine E-Gitarre zu hören, dann wieder einen Kontrabass oder eine afrikanische Trommel. Im kongenialen Zusammenspiel mit Thomas Rückert am Piano, dem Gitarristen David Plate und Sebastian Netta am Schlagzeug ist er am Freitag, 20. August, ab 19 Uhr bei den Hildener Jazztagen zu erleben.

Um 20.30 Uhr betritt dann „eine der besten Afrojazzbands der Welt“ (Kieler Nachrichten) die Bühne: The Kuti Mangoes. Der Sound des dänischen Sextetts ist eine Kombination aus Afrobeat, Electric Jazz, Soul und Blues. Zusammengebracht hat sie ihre Faszination für westafrikanische Musik, insbesondere der Afrobeat von Fela Kuti. Aber auch die Musik von Ornette Coleman und Charles Mingus.

Cecile Verny hat eine großartige Stimme und Charisma.

Foto: Rainer Muranyi

Die Top Acts am Samstag, 21. August, eröffnet der Gitarrist und Komponist Axel Fischbacher – in Hilden bestens bekannt als Macher der Jazzkonzert-Reihe „Blue Monday“. Um 16.30 Uhr stellt er sein neues Werk Five Birds and Strings vor. Ganz im Sinne Charlie Parkers - aber in die heutige Zeit gerückt - komponierte er für ein Jazz-Quintett und ein Streichorchester. . Die Solisten verschmelzen mit dem Orchestersound, arrangierte und improvisierte Melodielinien klingen parallel. Ein Hörerlebnis.

Joo Kraus ist einer der besten Trompeter Deutschlands.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

„Canzone“ mit dem „Jazz Pool NRW“: präsentiert ab 18.30 Uhr Jazz mit folkloristisch-tänzerischen Formen. „We are doing well“ lautet der Titel des neuen Albums, das Joo Kraus, einer der besten Trompeter Deutschlands, um 20.30 Uhr mit seiner Band vorstellt: Funky Beats und Riffs, eine federleicht intonierende Trompete, halb gerappte und halb gesungene Vocals. „Alle Songs sind Blitzeinfälle des gebürtigen Ulmers, wahnwitzige Ideen, die einem kommen, wenn man den Kopf um 360 Grad dreht. Ein durch und durch sinnliches Vergnügen“, lobt das Fachmagazin Jazzthing.

Zwei hochkarätige Formationen veredeln schließlich den letzten Tag des Jubiläums beim „Sundayjazz“ am Sonntag, 22. August. Los geht’s um 15 Uhr mit dem Cécile Verny Quartet. Sängerin Cécile Verny hat eine großartige Stimme und Charisma. Ihre Band agiert mit Nonchalance, Understatement und sorgt für knackige Grooves oder bei Bedarf filigrane Farbtupfer und zeigt immer wieder, aus welch versierten Solisten sie besteht.

Um 17 Uhr begeistert dann die junge und von Kritikern frenetisch gefeierte Formation Jin Jim. Die Band gehört zu den „absoluten Senkrechtstartern in der deutschen Jazzszene“ (NDR). Der stürmische Erfolg basiert auf der Innovation, die ihnen mit ihrer Musik gelingt: Mit bisher unbekannter Wucht verschmelzen hier Latin, Jazz und Rock. Zusammengebracht hat sie ihre Faszination für westafrikanische Musik, insbesondere der Afrobeat von Fela Kuti. Aber auch die Musik von Ornette Coleman und Charles Mingus hat die Band beeinflusst.

Der Sender WDR 3 zeichnet alle Konzerte am Samstag und Sonntag auf. Einlass für Zuhörer gibt es nur, wenn eine entsprechende Bescheinigung nach den 3G-Regeln (genesen, geimpft, getestet) vorgelegt. wird, betonen die Veranstalter.