Hildener Künstlermarkt: Große Kunst in der Innenstadt
Viele Hildener in der Innenstadt. 100 Kreative stellten ihre Werke aus.
Hilden. Die Mittelstraße war ein einziger Kunstbasar. Insgesamt 100 Kunstschaffende waren am Wochenende auf den Beinen, um ihre Werke zu zeigen. An weißen Zelten durch die Innenstadt verteilt konnten am Samstag und Sonntag Kunstinteressierte Bilder, Skulpturen und Fotografien auf dem Hildener Künstlermarkt bewundern.
Bereits zum elften Mal veranstaltete das Hildener Stadtmarketing den Markt für Künstler aus ganz Deutschland und sogar über die Grenzen hinaus. „Die längste Anreise hatte in diesem Jahr ein Künstler aus Zürich“, sagte Volker Hillebrand vom Hildener Stadtmarketing. Aus mehr als 160 Bewerbern wurden 100 ausgewählt, die ihre Werke auf dem Markt ausstellen zu können.
In der gut besuchten Innenstadt gab es einfallsreiche Skulpturen und Bilder in den unterschiedlichsten Techniken zu betrachten. Doris Gürnth mischt die Farben für ihre Werke selber, aus Stoffen wie Tusche, Marmormehl und Sand. „Die Materialien vertragen sich zum Teil nicht und es entstehen unkontrollierbare Formen“, sagt Gürnth. So bilden sich die für ihre Bilder so charakteristischen Strukturen. Wichtig sei für sie, sich komplett auf den Malprozess einzulassen. Sie überlege sich am Anfang, welche Farben sie verwenden möchte, doch das meiste ergebe sich beim Malen.
Dieter Oberdorf hat sich der Schaffung von Skulpturen gewidmet. Ein bedeutendes Thema seiner Arbeit ist der Dialog von Mann und Frau, deren Zuneigung zueinander er in einem großen Werk aus Bronze dargestellt hat. Auch politische Anspielungen sind in seinen Skulpturen verarbeitet.
Eindrucksvolle Natur- und Landschaftsbilder sind an Brigitte Kottysch-Baumgarts Stand zu sehen. Die auf Leinwand mit Spachteltechnik gemalten Aquarellbilder erzeugen durch den Kontrast zwischen hell und dunkel eine natürliche Tiefe und Leichtigkeit. Die seit zwanzig Jahren aktive Künstlerin hat vor allem viele Blumenmotive gemalt und gibt ihre Kunst auch in Unterrichtstunden an andere weiter.
Weitere farbenfrohe Bilder, wie das einer Saxophonspielerin, kann der Besucher auch bei Brigitte Knipping finden. Viel Struktur für einen 3D-Effekt spielt in den Gemälden von Knipping eine große Rolle. „Leben und Gefühl sollen in meinen Bildern stecken“, sagt Knipping, die bereits in ihrer Jugend mit dem Malen begonnen hat. Einige ihrer Bilder zeigen Wasser, andere sind mit stimmungsvollen Farben wie Orange und Rot gemalt. Besonders gern malt die Künstlerin Menschen: “Ich möchte Bewegung und Freude zeigen.“
Die in großer Zahl erschienen Gäste sind von den Kunstwerken und deren Vielfalt begeistert. „Hier gibt es immer wieder Neues zu entdecken“, sagt Ursula Rot, die jedes Jahr den Künstlermarkt besucht. Auch dem achtjährigen Jens gefällt die gute Stimmung in der Innenstadt: „Es gibt hier wirklich viel zu sehen.“