Hildener verraten, was sie eingekauft haben

Verkaufsoffener Sonntag, Weihnachtsmarkt und trockenes Wetter locken tausende Besucher in die Hildener Innenstadt.

Hilden. Was er da in seiner Einkaufstasche hat? Hermann Söhngen zögert nicht lange. Er zieht ein dunkelgraues, quadratisches Teil aus seiner Tüte heraus — einen Filzuntersetzer. „Der kommt auf meinen Balkontisch unter den Aschenbecher“, sagt er. Außerdem hat er einige Kerzenständer aus rötlich lackiertem Metall gekauft.

Dekorationsgegenstände waren beim Einkaufsbummel in Hilden gestern offenbar besonders beliebt. Einige Kunden ließen sich nach ihren erfolgreichen Beutezügen an Ständen und Geschäften in ihre Tüten gucken. Wie zum Beispiel Yvonne Dettmers. Sie hatte eine Glaskugel gekauft.

„Die hänge ich an einen Weidenast, der über meinem Esstisch hängt“, erzählt die 45-Jährige. Und Silvia Schubert hatte es ein geschnitzter Elch aus Holz angetan. „Die Ausführung hat mir gefallen“, sagt sie lachend und fühlt über den dicken Bauch des Elchs, den sie an einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt gekauft hat.

Viel los war vorgestern in Hildens Innenstadt. Weihnachtsmarkt, verkaufsoffener Sonntag und das trockene, kalte Wetter lockten viele Kunden auch aus anderen Städten zur Mittelstraße und Umgebung. Silvia Schubert zum Beispiel kommt aus Wuppertal. Ihr gefällt der Hildener Weihnachtsmarkt, denn „er ist schön gemacht“. Und auch der Hildener Hermann Söhngen schätzt den Markt, „weil er weihnachtlich ist und hier keine Gemüsereiben verkauft werden“.

Tatsächlich wurden von den über 100 Ständen auf dem Weihnachtsmarkt rund 40 Prozent von Vereinen betrieben, berichtet Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand. Die Resonanz auf die gelungene Kombination von verkaufsoffenem Sonntag und Weihnachtsmarkt sei überwältigend.

„Schauen Sie doch mal über den Axlerhof. Auch dort, wo kein Weihnachtsmarkt ist, sind viele Kunden“, sagt er und zeigt in Richtung Itterkarree, wo die Straße schwarz von Menschen ist. Wenig Einfluss hatte darauf die Schließung dreier Geschäfte an der Schulstraße. Die Mehrzahl, darunter Filialisten sowie der Rewe-Supermarkt, hatten geöffnet und warben teilweise mit Sonderangeboten und Rabatten.

Um den Händlern jedoch entgegen zu kommen, werde im kommenden Jahr nur noch jeweils ein verkaufsoffener Sonntag im Monat eingeplant, kündigt Hillebrand an. Eine Vorlage werde Anfang kommenden Jahres in den Rat eingebracht, der die verkaufsoffenen Sonntage, nachdem sie mit dem Handel abgesprochen wurden, absegnen muss.

Wer in den Geschäften nicht fündig wurde, konnte seine Geschenke auch auf dem Weihnachtsmarkt einkaufen. Schmuck und Kuscheltiere, Windspiele, Kerzen, Gestecke, Filzwaren, Seifen und Holzfiguren luden zum Stöbern ein. Ergänzt wurde das Angebot von vielerlei kulinarischen Spezialitäten. Heiße Maronen, gebrannte Mandeln und Dampfnudeln, Zwiebelkuchen, Pommes Frites, Crepes, Bratwurst, Waffeln, Hamburger, Reibekuchen und Flammkuchen ließen keine Wünsche offen. Kalt genug war’s für den Klassiker Glühwein.