Holterhöfchen: Jugendliche hoffen auf Umgestaltung
Die Politiker entscheiden am Donnerstag über die Ideen.
Um diesen „Bildungscampus“ wird Hilden von anderen Städten beneidet. Das Helmholtz-Gymnasium, die Fabry-Realschule, die Sekundarschule und das Berufskolleg Hilden gruppieren sich um die Parkanlage Holterhöfchen.
Die ist allerdings sichtbar in die Jahre gekommen. Die Verwaltung fasste 2011 in einem „Masterplan“ zusammen, was und wie saniert werden müsste — und was das ungefähr kosten würde. Angesichts der Summe von 2,2 Millionen Euro mussten viele Politiker im Stadtrat heftig schlucken — und winkten zunächst einmal ab. Auch das Jugendparlament wurde um Vorschläge für das Holterhöfchen gebeten. Die Vertreter der rund 4600 Zehn- bis 18-Jährigen in Hilden nahmen sich zwölf Monate Zeit und präsentierten dann den Politikern im Jugendhilfeausschuss im September ihre Vorschläge.
„Mal abwarten, was jetzt daraus wird“, sagte Marina Krischik, Sprecherin des Jugendparlaments, nach der Sitzung. Jetzt hat die Verwaltung durchgerechnet, was die Sanierung der Grünanlage einschließlich der Vorschläge des Jugendparlaments kosten würde. Zwischen 560 000 und 960 000 Euro steht in einer Vorlage für den Umwelt- und Klimaschutzausschuss, der am Donnerstag zusammentritt.
Und das hatten sich die Jugendlichen gewünscht: Der kleine Teich soll zugeschüttet und dort ein Jugendgrillplatz angelegt werden (Kosten: 107 000 Euro). Renaturierung und Gestaltung des großen Teiches: 53 000 Euro. Bau eines Pavillons als Treffpunkt am großen Teich: 36 000 Euro. Die Jugendlichen hatten klar gemacht: Sie wollen ausdrücklich einen Treff ohne pädagogische Aufsicht. Sitzstufen mit Steg am großen Teich: 7 000 Euro. Graffitiwände zum Sprühen in der Grünanlage: 5800 Euro.
„Ich würde mir wünschen, dass man sich mit den Vorschlägen der Jugendlichen ernsthaft auseinandersetzt und überlegt, welche man umsetzen und finanzieren kann“, sagt Jugenddezernent Reinhard Gatzke vorsichtig. Angesichts eines aktuellen Haushaltsdefizits von 9,3 Millionen Euro mahnt Kämmerer Heinrich Klausgrete, keine neuen Projekte zu beschließen. Für das Holterhöfchen sei kein Geld im Haushaltsplanentwurf vorgesehen.