IHK-Umfrage: Eine gute Zwei für Hilden
Laut IHK-Umfrage will sich jedes dritte Unternehmen am Standort vergrößern.
Hilden. Der Wirtschaftsstandort Hilden wird nach einer von der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf (IHK) durchgeführten Analyse als „gut aufgestellt“ bewertet. Nach einer ersten Umfrage im Jahr 2008 sind nun aktuelle Vergleichswerte erhoben worden. 18 Prozent der im vergangenen Herbst angeschriebenen Unternehmer beteiligten sich. Insgesamt verbesserte sich die Bewertung um ein Zehntel von 2,3 (2008) auf 2,2 (2013).
„Kreisweit rangiert Hilden nach wie vor weit vorne“, resümiert IHK-Chef Ulrich Biedendorf. „Die Gefühlslage und Einschätzung der Unternehmen interessiert uns, um eventuelle Maßnahmen zu ergreifen“, sagt Peter Heinze von der Wirtschaftsförderung. Schließlich gehe es darum, auch zukünftig gut aufgestellt zu sein — zumal die Mitbewerber im Kreis aufholen. In Monheim wurde die Gewerbesteuer bereits gesenkt, dem Vernehmen nach plant Langenfeld eine ebensolche Entlastung.
„Die Wettbewerbssituation hat sich verschärft“, sagt Heinze. Folgerichtig bestehe Handlungsbedarf. Zumal die befragten Unternehmen bei der Bewertung der Standortfaktoren den Punkt „Kosten“ auf einer Schulnoten-Skala von 1 („sehr zufrieden“) bis 4 („unzufrieden“) mit der Note 3 bewertet haben. Zwar sind Gewerbesteuersatz und Grundsteuer seit 2005 nicht angehoben worden, trotzdem wird der Kostenfaktor kritisch gesehen. „Gegen steigende Energiepreise sind wir machtlos. Kosten für Dinge wie Müll versuchen wir, weiter stabil zu halten“, sagt Heinze.
Aus Sicht der Firmen zählen die Lage und die Verkehrsanbindung der Stadt zu den Vorteilen. Weiche Standortfaktoren wie der bunte Branchenmix in der Innenstadt und das positive Image seien zwar gut, aber aus ihrer Sicht für die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes irrelevant, so das IHK-Ergebnis.
Angesichts des steigenden Verkehrsaufkommens — etwa 14 000 Menschen pendeln täglich ein und aus — sollte dafür gesorgt werden, dass die Infrastruktur Schritt hält. Wirklichen Handlungsbedarf gibt es gemäß der IHK-Studie wegen einer steigenden Flächennachfrage. Die Mehrheit der Unternehmen plant, die Betriebsflächen in Zukunft zu erweitern. Insgesamt möchten sich 36,1 Prozent auf Dauer am Standort vergrößern. „Nachfragen von nichtortsansässigen Unternehmen sind zurzeit eher selten“, sagt Heinze. Aber um auch hier gut für die Zukunft gerüstet zu sein, müssen weitere Flächen bereitgestellt werden. Woher die kommen sollen? „Vielleicht ist die Giesenheide ausbaufähig“, sagt Heinze.