Sicherheit: Wackeltest im Linienbus
Alle Hildener Viertklässler lernen in der Busschule den sicheren Weg zur neuen Schule.
Hilden. Was hat Windsurfen mit Busfahren zu tun? Viertklässler der Grundschule Schulstraße wissen das jetzt. Wie alle 690 Hildener Viertklässler können sie in der Busschule im Rheinbahn-Betriebshof Benrath in einem Bus lernen, wie sie sich dort sicher verhalten. Schließlich werden einige von ihnen nach den Sommerferien mit dem Bus zur weiterführenden Schule fahren.
Emre (10) zeigt seinen Mitschülern, wie er sich sicher zu seinem Platz bewegt: Alle Griffe und Haltestangen benutzen. Die Mitschüler applaudieren dafür, dass er diesen Tipp richtig umsetzt. Und mit wie vielen Händen sollte er sich festhalten? Das wissen alle: Zur Sicherung beim Gehen wird eine Hand eingesetzt, für einen sicheren Halt im Stand zwei.
Andere Kinder zeigen die zugehörige Körperhaltung: „Stehen wie beim Skateboardfahren“, sagt ihnen Verkehrspädagogin Ina Baumann: „Die Knie leicht gebeugt und die coole Schulter nach vorne“ — das bedeutet, die Körperachse längs zur Fahrtrichtung auszurichten.
Baumanns „Wackeltest“ beweist: So steht jeder sicher, egal ob der Bus anfährt oder scharf bremsen muss. Aber auch das Festhalten hat seine Tücken — und dabei hilft der „Windsurfer“: „Nicht über Schulterhöhe festhalten, sondern mit zwei Händen am besten vor dem Bauch, so wie ein Windsurfer sein Segel hält.“ Auch das lässt Baumann zwei Kinder ausprobieren.
Mit den Rheinbahn-Mitarbeitern Alexandra Mummert und Stephan Norff sowie dem Crash-Dummy „Tim Tonne“ gibt Baumann den Kindern Tipps für den Weg bis zur Haltestelle, zur Wartezeit, dem Ein-und Aussteigen sowie dem richtigen Sitzen im Bus.
Auch die rücksichtsvolle Handhabung der Schulrucksäcke will gelernt sein: „Einmal die Woche werden uns Verletzungen im Gesicht durch schwere Wasserflaschen, Buchkanten und Schnallen gemeldet“, sagt Baumann.
Auch dieses Jahr nehmen wieder alle 23 Hildener vierten Klassen an der Busschule teil. Hilden hat damit eine Vorbildfunktion für andere Städte, sagt Helmuth Höhn, Verkehrswirtschaftsleiter der Rheinbahn.
Jedes Training kostet 1600 Euro. Davon trägt die Rheinbahn mehr als die Hälfte. Von den verbleibenden Kosten übernimmt die Otto-Butz-Stiftung 75 Prozent. Den Rest zahlt die Stadt.