Investition in Winterdienst: 350 000 Euro für freie Straßen

Fahrzeuge des Winterdienstes werden mit GPS ausgestattet. Auch ein Solebereiter wird für 53 000 Euro gekauft.

Hilden. Ein neues Salzsilo wird es zwar nicht geben. Dafür aber soll sich die Stadtverwaltung auf die Suche nach einer Halle machen, die für den Fall der Fälle angemietet werden kann. Und: Sämtliche Fahrzeuge des Bauhofs werden für den Winterdienst unter anderem mit Schneepflügen und GPS ausgerüstet, damit sie besser rangieren können. Außerdem wird ein Solebereiter für knapp 53 000 Euro angeschafft. Mit dessen Hilfe ist der Bauhof in der Lage, diese wesentlich weitflächiger auszubringende Salz-Wasser-Lösung selbst herzustellen.

Gegen die Stimmen der Freien Liberalen (FL) und der Kooperation aus Bürger-Aktion (BA) und Fraktionslosen Christdemokraten (CDf) — sie verfolgen das Rezept „Weniger kaufen und mehr Aufträge vergeben“ — hat sich der Rat der Stadt am Mittwochabend zumindest für die „kleine Lösung“ entschieden.

Die SPD erneuerte dagegen ihre Forderung nach der „großen Lösung“, die sowohl den Bau einer eigenen Salzlagerhalle beinhaltete als auch den Kauf eines Radladers. „Wir sollten die Gelegenheit nutzen, uns so aufzustellen, wie es der Gutachter Dr. Hanke empfiehlt“, sagte Fraktionschefin Birgit Alkenings. „Schließlich gehen alle Experten davon aus, dass Extremwetterlagen wie in den vergangenen beiden Wintern keine Ausnahme mehr bleiben. Und mit unserer Ausstattung kommen wir nicht weit.“

Ihr Änderungsantrag wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt — gleichwohl verweigerten sich die Sozialdemokraten nicht der „kleinen Lösung“. Abgelehnt wurde außerdem der Verwaltungsvorschlag, den Fuhrpark mit einem weiteren Lkw und einem Schlepper auszustatten. „Bevor wir irgendwelche Unsummen in die Hand nehmen, sollten wir erst mal abwarten, ob die Aufrüstung und die neuen, verbesserten Einsatzpläne fruchten“, sagten die CDU-Fraktionsvorsitzende Marion Buschmann und FDP-Mann Thomas Remih.

Obwohl die Stadt das Ganze unterm Strich immer noch rund 350 000 Euro kostet, blieben die Politiker mit ihrem Votum weit unter den Kalkulationen des engagierten Winterdienst-Experten Dr.-Ing. Horst Hanke. Der hatte in seinem Gutachten Investitionen von mindestens einer Million Euro empfohlen (die WZ berichtete) — wozu allerdings auch der Bau beziehungsweise Kauf eines eigenen Silos und ein Aufstocken des Fuhrparks gehört hätten.

Was die vom Rat genehmigte Anmietung der Salzhalle angeht, ist nun die Verwaltung gefordert, einen geeigneten Standort zu finden. „Ideal wäre natürlich eine Möglichkeit in der Nähe des Bauhofs und damit des Fuhrparks und des bisherige Silos“, so Bürgermeister Horst Thiele (SPD). Marion Buschmann schlug vor, Kontakt mit dem Industrieverein aufzunehmen und darüber Möglichkeiten auszuloten.