Umbau mit Bordmitteln
Die Stadtbücherei schließt für drei Wochen. Das Geld kommt aus dem laufenden Etat.
Hilden. In der Stadtbücherei geht es auf den großen Umbau zu — obwohl dieses Jahr nur ein Teil des Sommerprojekts umgesetzt werden kann. Ab Samstag wird das Haus für drei Wochen geschlossen. Das Geld für den neuen Jugendbereich nimmt Bibliotheksleiterin Claudia Büchel aus dem laufenden Etat, die Projektmittel sind weiter durch den Landeshaushalt blockiert.
Es ist vor allem ein großes Umräumen: „6000 Medien kommen in das neue Lern-Center“, sagt Büchel. Nachschlagewerke und Lehrbücher — alles, was Schüler brauchen, solle nah beieinander stehen: „Wir wollen Recherche-Kompetenzen fördern.“ Manches sei besser in Büchern als im Internet nachzulesen. Außerdem sollen im Jugendbereich Bücher Platz finden, die Anregungen für die Freizeit geben können: Natur, Umwelt und Kreativität nennt Büchel als Stichwörter.
Für das neue Konzept des Jugendbereichs hat die Stadt 45 000 Euro bereitgestellt. Ein Raumteiler soll die neue Jugendabteilung deutlich sichtbar abtrennen. Sofas in einem Aufenthaltsbereich und Medien für 10 000 Euro gehören zum Paket. Zu den neuen Einrichtungen solle eine Spielkonsole kommen. „Wir vermitteln Medienkompetenz“, erläutert Büchel.
Das Projekt soll die Fortsetzung der früheren Umbauten darstellen. Im Vorjahr war im Erdgeschoss ein Bereich für Leser ab 50 Jahren geschaffen worden.
Das städtische Geld bleibt blockiert, so lange der Landeszuschuss von 60 Prozent nicht freigegeben ist. „Wir machen alles erst mal ganz klein“, sagt Büchel. Einige Mittel stünden für neue Kleinmöbel zur Verfügung, Anschaffungen würden aus laufenden Mitteln bezahlt. Wenn die Lage um den Landeshaushalt geklärt wird, soll das Projekt komplett umgesetzt werden. „Wir gehen davon aus, dass wir das Geld bekommen“, sagt Kulturdezernent Reinhard Gatzke.
Dann komme auch die im Kulturausschuss mit der Beschreibung „Bild vom röhrenden Hirschen“ als Kitsch kritisierte Bilderwand — aber nicht als Foto-Tapete, sagt Büchel: „Es wird ein Rolldisplay geben mit Motiven aus der Umwelt.“
Wer nicht bis zur Neueröffnung Mitte August warten mag, kann sich beim Surfen im Internet der Bibliothek nahe fühlen. Auf der sozialen Plattform facebook hat die Bibliothek eine Seite eingerichtet. Mehr als 120 Nutzer haben den blauen Knopf „Gefällt mir“ angeklickt, abonnieren damit Tipps zu Veranstaltungen und neu angeschafften Medien. „Wir posten, melden uns jeden Tag — das gehört dazu. Das gibt einen flüssigen und intensiven Kontakt mit den Kunden“, sagt Büchel. Falls jemand das Medium für Beschwerden nutzen sollte, werde offen darauf reagiert.