Jazz mit Blende und Belichtung
Fotograf Zbigniew Lewandowski stellt im Fabry-Museum aus.
Hilden. Für konzentrierte Musiker muss die Medizingeschichte Platz machen. Fotos von Jazzgrößen beim Spiel, auf schwarz abgehangenen Bühnen und beim Freiluftkonzert verdrängen in einer Sonderausstellung Skelette, Bücher und Arztinstrumente aus zwei Räumen des Museums.
„It happened in Hilden“ - „Es geschah in Hilden“ — ist der Titel der Fotoausstellung von Zbigniew Lewandowski im Fabry-Museum. Am Freitag eröffneten 70 Gäste bei einer Jamsession des Gitarristen Axel Fischbacher mit Nico Brandenburg am Bass und Nils Tegen (Schlagzeug) die Schau. Zu sehen sind mehr als 50 Künstlerfotos von Musikern der Hildener Jazztage.
Weil er selbst fotografiert, besuchte Friedel W. Warhus die Ausstellung: „Ich bin begeistert“, sagte der 65-Jährige. Ihn zögen die Details der Bilder besonders an: die Hände von André Nendza auf dem Griffbrett seines Basses, eine blaue Lampe unscharf im Hintergrund eines Pianisten. „Den Verwegenen da, den finde ich hervorragend“, sagte Warhus, und meinte den Gitarristen Dean Brown, der mit verschwitzten Haaren den wilden Blick ins Publikum richtet.
Entstanden sind die Fotos während mehrerer Ausgaben der Jazztage und bei Festivals in ganz Europa. „Die Idee der Ausstellung ist im Blue Note nach einem Konzert entstanden“, sagte Lewandowski. Er besitzt so viele Fotos — da habe er sofort zugesagt.
Für Fotografen stehe das Blue Note gleich an dritter Stelle in der Region, sagte Jazzspezialist Lewandowski: „Wir haben das Licht verändert, jetzt ist es mein Liebling.“ Spitzenreiter in der Region sei das Alte Pfandhaus in Köln, gefolgt von der Düsseldorfer Jazzschmiede.
Jazzmusiker fotografiert Lewandowski seit seiner Kindheit, nach einer Pause hat er sich inspirieren lassen, wieder anzufangen. Sein Tagesberuf als Produktmanager für eine japanische Firma lasse aber wenig Zeit, etwas privat zu machen.
Die Schau ist bis 13. Juni im Wilhelm-Fabry-Museum, Benrather Straße 32 a, zu sehen. Bei den 16. Hildener Jazztagen tritt am 5. Juni Christoph Haberer mit Schlagzeug und elektronischen Instrumenten im Museum auf.