Kleine Künstler toben sich beim Haaner Sommer kreativ aus
Haan. Emmas Hose ist von Farbe gezeichnet, doch die Siebenjährige strahlt. Sie ist mit ihrem Werk sehr zufrieden. „Ich habe den Kopf von Martin gemalt, das ist einer aus dem Baywatch-Team beim Haaner Sommer.
Es ist wirklich gut geworden“, sagt das Mädchen und betrachtet mit leicht schräg gelegtem Kopf das Porträt, das sich in leuchtenden Farben von dem blauen Grund abhebt. „Er hat ein Deutschland-Trikot an“, sagt sie. Modell sitzen musste Martin nicht. „Das kann ich so. Ich weiß doch, wie er aussieht“, sagt die kleine Künstlerin und lächelt ihr lebendiges Vorbild an.
Jochen Sack, Künstler
„Das hast du super gemacht. Ich finde mich gut getroffen, und das alles aus der Erinnerung“, lobt Martin Haesen mit einem Blick auf das Bild. Mehr als 50 solche Porträts haben die Kinder bei Jochen Sack gemalt. Der Initiator und leidenschaftliche Künstler ist mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
„Die Kinder hatten sehr viel Spaß daran, sich selbst oder ihre Freunde zu malen.“ Ihre direkte Art, sich kreativ mit ihrer Welt auseinander zu setzen, begeistert auch Jochen Sack jedes Mal aufs Neue. „Sie denken gar nicht lange nach, sondern fangen sofort an. Am liebsten möchte er die Sammlung von Charakterköpfen aus Kindersicht im Sitzungssaal des Rathauses aufhängen. „Mal sehen, ob das gelingt.“ Die Konferenz der Tiere aus dem vergangenen Jahr ist im Speiseraum der Grundschule Mittelhaan zu bewundern.
Das kreative Angebot beim Haaner Sommer hat auch Monika Hebel mit ihren beiden Kindern auf den Neuen Markt gelockt. „Die Kinder haben unglaublich viel Spaß daran, mit Pinsel und Farbe umzugehen. Bei meiner kleinen Tochter musste ich ab und zu ein bisschen helfen, wenn die Farbe zu dick aufgetragen war, mein Sohn hat das alles ganz alleine gemacht“, berichtet die Mutter stolz.
Ihr Sohn Leo hat statt eines Porträts allerdings eine Unterwasserwelt gemalt, weil er sich so auf den Urlaub auf Usedom freut. „Da ist ein Seestern, Algen, Fische und ganz viele Blubberblasen“, sagt der Sechsjährige. Er möchte mit seinem Werk gerne der Oma eine Freude machen. Blau ist die Lieblingsfarbe von Felix. Deshalb hat auch er sich für ganz viel Wasser entschieden. „Mein Bild ist ein bisschen ähnlich wie das von Leo, aber das macht nichts“, betont der Sechsjährige und stürmt anschließend auf den Sandplatz zum Fußballspielen.
Einige der anderen Kinder haben dagegen auf den Stühlen vor der Bühne Platz genommen und blicken Barbara Olbertz erwartungsvoll entgegen. Sie liest türkische Märchen vor, Toma Neill begleitet sie auf dem Bandoneon und dem Daumenklavier. „In der Geschichte heute geht es um die Bescheidenheit, die selbst Gold für nicht so wichtig hält“, erzählt die Ehrenamtlerin, die sich in diesem Jahr auch für die gesamte Organisation engagiert. „Denn ich finde so eine Bürgerinitiative braucht tatkräftige Unterstützer, und so jemand bin ich“, betont die Haanerin.
Sie schätzt an der Veranstaltung die stets gute Stimmung, die vielfältigen Programme und die Möglichkeit für die Kinder, in sauberem Sand zu spielen. „Außerdem genieße ich die Kameradschaft und die Freundlichkeit untereinander. Jeder bringt sich im Team so gut ein, wie er kann.“