Internationaler Gesundheitskongress „Krankenhaus-Fall Haan“ jetzt auch in der Karibik bekannt

Haan · (peco) In seiner Präsentation fanden sich Fotos von der Demonstration im Oktober in Haan, an der 3500 Menschen teilnahmen – alles kurz nach der Ankündigung der Kplus-Gruppe, das Krankenhaus St. Josef zu schließen; Mitte Dezember wurde an der Robert-Koch-Straße der letzte stationäre Patient behandelt.

 Gesundheitsexperte Edwin Bölke bei seinem Vortrag auf St. Kitts.

Gesundheitsexperte Edwin Bölke bei seinem Vortrag auf St. Kitts.

Foto: Bölke

Als Info-Fakt hatte der Haaner Kommunalpolitiker und Medizinprofessor Edwin Bölke dazu notiert: „50 Prozent aller Krankenhäuser müssen aufgrund der Finanzierungskrise im deutschen Gesundheitssystem geschlossen werden.“

Der Klinik-Fall Haan: Er diente bei einem Kongress in der Karibik zur Verdeutlichung der deutschen Krankenhausproblematik. Das renommierte Mount Sinai Krankenhaus in New York hatte Edwin Bölke dazu auf die karibische Insel St. Kitts eingeladen. Der kleine Inselstaat, der durch die Corona-Pandemie wirtschaftlich stark getroffen wurde, bildete die pittoreske Kulisse für diesen bedeutsamen Austausch über globale Gesundheitstrends und Herausforderungen.

In seiner Rede thematisierte der Mediziner Edwin Bölke die weltweit steigenden Gesundheitsausgaben, insbesondere in Ländern wie Deutschland und den USA, die im internationalen Vergleich besonders hohe Summen investierten. Trotz dieser hohen Ausgaben bleibe die Lebenserwartung aber hinter der von Ländern wie Südkorea oder Japan zurück, die mit geringeren Investitionen bessere Werte erreichten.

Bölke betonte, diese Diskrepanz zeige die Bedeutung von Prävention. Das Vermeiden von Krankheiten durch gesündere Ernährung, regelmäßige Bewegung sowie die Nutzung von Impfungen, auch gegen Krebs, sei ein entscheidender Faktor zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit und zur Kostensenkung im Gesundheitswesen.

Der Haaner Gesundheitsexperte appellierte in seinem Vortrag bei der Tagung in der Karibik an die Verantwortung jedes Einzelnen, aber auch an die Politik, Präventionsmaßnahmen stärker in den Fokus zu rücken. „Wir müssen umdenken und präventive Ansätze als Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft sehen“, sagte Bölke. „Nur so können wir die Kostenspirale durchbrechen und gleichzeitig das Wohlergehen unserer Bürger steigern.“

(peco)