Lehrer fordern PCB-Sanierung

Kollegium des Gymnasiums wendet sich schriftlich an den Stadtrat. Die Verwaltung sieht ihren Spielraum derzeit jedoch ausgereizt.

Haan. 18 Millionen Euro würde es kosten, das Gymnasium von PCB zu befreien. Das hat das städtische Gebäudemanagement bereits vor drei Jahren ermittelt. Weil der Stadt bislang das Geld fehlte und die PCB-Richtlinie des Landes NRW der Stadt aufgrund der durchgeführten Raumluftmessungen einen mittelfristigen Sanierungsbedarf vorschreibt, wurden diese Arbeiten bislang nicht in Angriff genommen.

Grund genug für das Kollegium des städtischen Gymnasiums, eine Dringlichkeitsbitte an den Stadtrat zu formulieren, mit Hinweisen auf die Schadstoffbelastung im Gebäude und den Arbeitsschutz, die PCB-Sanierung voranzutreiben. Nachdem der Bau- und Vergabeausschuss nicht-öffentlich über das Schreiben gesprochen hatte, wurde es im Stadtrat während der Haushaltsplanberatungen öffentlich thematisiert. Dort kam auch ein Schreiben der Bezirksregierung zur Sprache, das auf die Bestimmungen des Arbeitsschutzes hinweist.

„Das Schreiben liegt uns vor und wird entsprechend eingearbeitet“, versicherte Kämmerin Dagmar Formella, die gleichzeitig darauf hinwies: „Alles steht unter dem Vorbehalt der Finanzierung und der Genehmigung durch den Landrat.“ Die Stadt habe ihren Spielraum aktuell ausgereizt, könne die PCB-Sanierung nur über Kredite finanzieren oder müsse andere Projekte hinten anstellen. Die Leiterin des Gymnasiums, Friederike von Wiser, sieht ihre Schule dennoch auf einem guten Weg. „Wir sind im Gespräch mit allen politischen Gremien“, sagte sie. „Wir wollen jetzt keine große Bedrängnis erzeugen, aber erreichen, dass das Problem auf einem realistischen Weg erreicht wird.“ Auch sie wisse um die finanzielle Situation der Stadt und sehe deren Grenzen.

Und die schränken die derzeit geplanten Maßnahmen auf die Modernisierung der Haustechnik und die Gewährleistung der Betriebssicherheit ein. Gleichzeitig sollen Grundlagen für ein Raumkonzept geschaffen werden, das dann auch der PCB-Sanierung zu Grunde gelegt werden könnte, um das Gymnasium zugleich funktional und im pädagogischen Konzept zu verbessern.

Rund 1,1 Millionen Euro hat die Stadt in diesem Jahr für das Gymnasium eingeplant. Davon werden unter anderem ein Brandschutz-, besagtes Nutzerbedarfskonzept und ein Energiekonzept (80 000 Euro) erstellt. Geplant werden die Erneuerung der Trinkwasserleitungen, die Modernisierung des Chemieraums und die technische Gebäudeausrüstung im kommenden Jahr. Saniert werden die Umkleiden und die Sanitärbereiche in der Sporthalle Adlerstraße sowie das Flachdach über Foyer und Umkleidetrakt.