Mehr Wohnraum für Senioren

Senioren- und Behindertenbeirat forcieren gemeinsam die neue Bebauung des Albert-Schweitzer-Geländes.

Foto: NN

Hilden. Es gibt einen Cartoon von Tomi Ungerer, der einen seiner schrägen Vögel mit einem Plakat zeigt. „Dagegen“ steht darauf geschrieben — weswegen sich der Cartoon bestens als gezeichnetes Manifest für allerlei Bürgerinitiativen eignet. Denn in der Regel greifen Bürger zur Initiative, wenn sie gegen etwas sind, und meistens handelt es sich dabei um eine Veränderung im weitesten Sinne.

Zwar würde die Hildener Initiative „Grüne Lunge“ das nie so sehen: Sie versteht sich als Zusammenschluss von Anwohnern, die für etwas sind — nämlich für den Erhalt der Gebäude der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule und für deren Umnutzung als Wohnquartiere. Der Blickwinkel bleibt jedem selbst überlassen.

Seltener werden Stimmen laut, die sich explizit für eine Veränderung einsetzen, wie im Fall des Hildener Senioren- und des Behindertenbeirats. Beide Gremien, denen oft unterstellt wird, konservativ im Sinne von erhaltend zu sein und eben nicht zu den Veränderern zu gehören, trommeln seit Monaten für die Neubebauung des Geländes. Sie sehen keinen Sinn darin, hier alles beim Alten zu lassen und haben vielmehr eigene Forderungen formuliert: 30 Prozent des Wohnraums soll öffentlich gefördert sein, damit die Möglichkeit geschaffen wird, für Ältere oder Behinderte bezahlbare Wohnungen zu schaffen — aber auch für junge Familien.

Alle drei Zielgruppen, das haben die Beiräte erkannt, sind nicht unbedingt die Klientel, auf die Investoren viel Wert legen. Umso mehr muss sich die Gemeinschaft um sie und ihre Belange kümmern. Die Vorsitzenden der genannten Beiräte, Hiltrud Stegmaier, Klaus Dupke und Gerd Wimmershoff, unterstützen daher die Neubau-Pläne, die am 10. September erneut im Stadtentwicklungsausschuss beraten werden — und sie werben wiederum um Unterstützung.

Die Verantwortlichen und ihre Mitstreiter werben, indem sie mit einem Stand auf den Wochenmärkten vertreten sind und Unterschriften sammeln. Das nächste Mal am Samstag, 9. August. Gesammelt wird bis zum 3. September.