Missverständnis um Wildblumenwiese
Die Haaner Bürger können städtische Grünanlagen jetzt nach Absprache mitgestalten.
Haan. Die Wildblumenwiesen-Aktion des CDU-Ratsherrn Edwin Bölke auf dem Karl-August-Jung-Platz hat für Irritation gesorgt. Schon im Umweltausschuss hatte sich Reinhard Zipper (FDP) über die plötzlichen Erdarbeiten gewundert und die etwa 60 Quadratmeter frisch aufgebrochener Fläche mit einer bisher nicht bekannten Umgestaltung des Platzes gleichgesetzt.
Technischer Beigeordneter Engin Alparslan sagte, es habe keine Absprache mit der Verwaltung gegeben, nur einmal eine Anfrage. Auch die Verwaltung sei überrascht worden von der Vorbereitung für die Wildblumenwiese. Zur Stadtratssitzung übte WLH-Fraktionschefin Meike Lukat Kritik. Mehrfach schon habe es Anbau- und Pflanzaktionen der CDU ohne Antrag im zuständigen Fachausschuss gegeben. Die WLH indes habe mehrfach eigene Vorschläge — unter anderem Anlage eines „Internationalen Gartens“, Projekt „Die essbare Stadt“ — gemacht, die jeweils abgelehnt worden seien. Und Bürger hätten wucherndes Gras auf einer Obstwiese vor ihrer Haustür nicht einfach mähen dürfen.
Die Zuständigkeitsordnung des Rates regele, dass Planungen und Konzepte von Grünflächen im Umweltausschuss und HFA zu beraten seien. Bürgermeisterin Bettina Warnecke erklärte, grundsätzlich freue es, „wenn jemand etwas für das Grün in der Stadt tun will“. Die jüngste Aktion der CDU auf dem Karl-August-Jung-Platz sei mit der Verwaltung abgestimmt gewesen — „wo genau — da gab es ein Missverständnis“. Sie sei nicht abgeneigt, Flächen zur Verfügung zu stellen für Bürger oder Gruppen, „wo Sie sich verwirklichen können“. Allerdings: Das Ganze sei mit dem Betriebshof abzusprechen. „Einfach Wildblumensamen ausstreuen geht nicht.“ Meike Lukat nahm den Ball lachend auf und merkte an, die WLH bepflanze dann das Haaner Bachtal.