Esso-Tankstelle weicht Ende September dem Rewe-Ausbau
Der Eigentümer des Supermarktes an der Richrather Straße hat das Areal gekauft und will dort erweitern. Die Tankstelle ist im Weg.
Hilden. Martin Löbel ist schon seit 25 Jahren Pächter der Esso-Tankstelle an der Richrather Straße. Der 54-Jährige ist sehr freundlich und stets hilfsbereit — und hat treue Kunden im Hildener Süden. Deshalb sind viele schockiert und traurig. Zum 30. September ist Schluss. „Ich habe von Esso die Kündigung erhalten“, berichtet Löbel: „Ich, mein Sohn Denis, zwei Mitarbeiter und Aushilfen verlieren ihren Arbeitsplatz.“ Die Tankstelle soll abgerissen werden, damit der Rewe-Markt erweitern kann. Das können viele nicht verstehen. So wie Barbara Schmidt. „Voll daneben“, schreibt sie bei Facebook: „Die Tankstelle ist die Allerbeste hier. Warum wird so viel Gutes kaputt gemacht?“ „Wir brauchen keinen Mega-Rewe im Süden“, meint Bastian Lüffe dort: „Ich bin entsetzt.“
„Der Abriss der Tankstelle ist allein die Entscheidung des Grundstückseigentümers“, erläuterte Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger bei einer Bürgeranhörung im Bürgerhaus an der Mittelstraße. Und das ist nach Auskunft von Diplom-Ingenieurin Michaela Roudbar-Latteier vom Büro StadtVerkehr jetzt Dr. Josef Rick, ihr Auftraggeber, dem auch das Grundstück mit dem benachbarten Rewe Conrads gehört.
Alle Ratsfraktionen haben dem Vorhaben vor rund einem Jahr grundsätzlich zugestimmt. Jetzt wurden den rund 20 erschienenen Bürgern die Pläne im Einzelnen vorgestellt.
Die Esso-Tankstelle wird abgerissen, erläuterte Latteier. Ein Großteil einer Altlast im Boden sei bereits entfernt worden. Die Kosten der Bodensanierung müssten Esso und der Eigentümer übernehmen, betonte Stuhlträger. Das Tankstellen-Areal wird rund 40 bis 50 Zentimeter abgesenkt und an das Supermarkt-Gelände angeglichen. Der Supermarkt selbst will von 1000 auf 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitern. Diese Fläche wird nicht nur von dem Rewe-Markt, sondern auch von anderen Geschäften genutzt.
Ein Gutachten habe nachgewiesen, dass dadurch der Handel in der Innenstadt nicht beeinträchtigt werde. Der Anbau wird nicht höher, als der Markt heute schon ist, versicherte die Planerin. Durch die Erweiterung verbessert sich der Lärmschutz. Entlang des Garather Mühlenbachs schreibt die Stadt den Bau einer Lärmschutzwand vor. Direkt am Supermarkt ist sie 4,5 Meter hoch. Sie wird einseitig begrünt. Die Anlieferung des Rewe-Marktes wird eingehaust, die Belüftungsanlage erneuert (und damit leiser). Lärmarme Einkaufswagen und Asphalt statt Pflaster auf dem Parkplatz sollen ebenfalls den Schallschutz verbessern, so Latteier. Die Zahl der Parkplätze steigt von heute 50 auf künftig 66. Die Zufahrt bleibt, wo sie heute ist. Wenn die Politik den Plänen zustimmt, könnte 2017 Baurecht bestehen.